In der Schweiz gibt es viele traditionelle Bräuche, die den Übergang vom Winter zum Frühling markieren. Neben den bekannten Anlässen wie der Fasnacht, dem Sechseläuten in Zürich oder dem Chalandamarz im Engadin gibt es aber auch weniger bekannte Traditionen.
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Thomas Kern wurde 1965 in der Schweiz geboren. Er wurde in Zürich zum Fotografen ausgebildet und begann 1989 als Fotojournalist zu arbeiten. 1990 Mitbegründer der Schweizer Fotografenagentur Lookat Photos. Thomas Kern hat zweimal einen World Press Award gewonnen und wurde in der Schweiz mit mehreren nationalen Stipendien ausgezeichnet. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgestellt und sind in verschiedenen Sammlungen vertreten.
Dazu gehört der “Eierleset” ein uralter Frühlingsbrauch, der heutzutage noch meist von örtlichen Turnvereinen in der Nordwestschweiz durchgeführt wird. Dieses Jahr findet er in der Ortschaft Auenstein statt.
Gemäss der Webseite des Eierleset in EffingenExterner Link, dort sind letztes Jahr die hier gezeigten Bilder entstanden, steht dabei das Ei als Symbol der Fruchtbarkeit im Mittelpunkt. “Der Eierleset versinnbildlicht das Erwachen der Natur, den Sieg des lebensfreudigen Frühlings über den nunmehr schon müden Winter.”
Bereits Wochen zuvor beginnen die Vorbereitungen. Die Kostüme werden aus dem Fundus geholt, aufgebessert und angepasst. Einige der Kostüme müssen direkt am Körper zusammengenäht werden. Der „Strohmuni“ wird als letzter mit bis zu 30 Kilo gedroschenem Stroh vollgestopft.
Eier-Strasse
Mit dem Auflesen der auf der Dorfstrasse aufgereihten Eier beginnt der Eierleset und somit der symbolische Kampf des Frühlings gegen den Winter, die dürren gegen die grünen Gestalten.
Unterstützt werden die Frühlingsboten von einem maskierten Hochzeitspärchen und dem “Hüehnermaa” (“Hühnermann”). Früher hielt er eine Henne in den Armen, um allen zu zeigen, wo die Eier herkommen – und damit die Fruchtbarkeit, die im Volksglauben mit dem Eieressen bis heute verbunden ist. Die dürren, mit Stroh ausgestopften Winterboten begleitet ein greises Pärchen. Der “Alte” und die “Alti”, das Gegenstück zum jungen Brautpaar.
Als Richter im Kampf der Jahreszeiten fungieren die dörfliche Autoritäten, ein “Pfarrer” und ein “Polizischt” – dazu fünf Herren des Turnvereins in schwarzen Anzügen – der sogenannte Fünferrat. Dieser besteht aus ehemaligen Trägern der teilweise schweren Kostüme, die sich die damit verbundenen Strapazen nicht mehr zumuten wollen.
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