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Fussball-Europameisterschaft: Steuerstreit beigelegt

Michel Platini (l.) mit Samuel Schmid in Bern. Keystone

Die Fussballer, die an der Euro 2008 an Matches in der Schweiz teilnehmen, sollen ihre Quellensteuer auch in der Schweiz abliefern.

Dies bekräftigte Michel Platini, neuer Präsident der Vereinigung Europäischer Fussballverbände (UEFA), bei seinem ersten Treffen mit Bundesrat Samuel Schmid in Bern.

Die Fussball-EM lasse sich nicht mit der Champions-League vergleichen, sagte Platini, die ehemalige Fussball-Legende Frankreichs.

Damit spielte er auf einen hängigen Rechtsstreit zwischen der UEFA und dem Kanton Bern an, dem Signalwirkung auch für die Euro 2008 in der Schweiz und Österreich zugeschrieben wurde.

Es geht dabei um die Quellensteuer für das Champions-League Spiel des FC Thun gegen Arsenal London vom November 2005. Aus Sicht des Kantons Bern ist die Steuer für die Spielerprämien im Kanton geschuldet, aus Sicht der UEFA an den Wohnorten der Spieler.

Im Februar gab die UEFA bekannt, dass sie den Entscheid der Berner Steuerverwaltung an die nächste Instanz weiterzieht. Die Bundesbehörden haben sich auf den Standpunkt gestellt, dass auch bei den EM-Spielen die Quellensteuer in der Schweiz geschuldet ist.

Voller Lob

Neben der Frage der Quellensteuer ging es bei dem Treffen des Sportministers mit der ehemaligen Nummer 10 der französischen Nationalmannschaft um Sicherheit. Die Schweizer hätten alles im Griff, lobte Platini. “Alles läuft gut in ihrem schönen Land”, sagte er.

Kein Problem sah Platini auch in dem bisher noch kaum spürbaren Enthusiasmus für die Euro 2008: Die Freude werde sich spätestens mit der Ankunft der ersten Fans und der Mannschaften einstellen.

Schmid zeigte sich nach dem Treffen ebenfalls befriedigt. Der persönliche Kontakt von Zeit zu Zeit sei wichtig, auch um eine Vertrauensbasis zu schaffen. Nicht alles lasse sich am Telefon regeln, so der Bundesrat.

swissinfo und Agenturen

Die Fussball-Europameisterschaft 2008 findet vom 7. bis 29. Juni in der Schweiz und in Österreich statt.
Von den 31 Spielen werden 15 in der Schweiz und 16 in Österreich durchgeführt (mit Final in Wien).
Insgesamt werden 1’050’000 Tickets ausgestellt. In der Schweiz werden bis zu 5,4 Mio. Zuschauer erwartet, darunter bis 1,4 Mio aus dem Ausland.
2500 Journalisten werden die Spiele kommentieren, die für einige Milliarden TV-Zuschauer in 170 Ländern übertragen werden.
Die Gesamtkosten werden auf 182,1 Mio. Franken geschätzt. Der Beitrag des Bundes beläuft sich auf 82,8 Mio.

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