Gab es doch UMTS-Absprachen?

Gab es Absprachen bei der Auktion um die Schweizer UMTS-Lizenzen? Wenn ja, erfolgten sie gar per Handy? Keystone

Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) nimmt die Gerüchte um einen Einstieg der Deutschen Telekom beim Hauptaktionär von Sunrise/diAx, Tele Danmark (TDC), ernst. Im schlimmsten Fall droht Sunrise/diAx der Entzug der UMTS-Konzession für die Schweiz.

Per Brief habe das Bakom vergangene Woche diAx aufgefordert, “so schnell wie möglich” Auskunft zu den Gerüchten zu geben, bestätigte Bakom-Sprecher Roberto Rivola einen Bericht der “SonntagsZeitung”.

Die Deutsche Telekom soll gemäss Medienberichten dem dänischen Konkurrenten zweimal den Vortritt gelassen haben, zuletzt im Tauziehen um den Einstieg auf dem Schweizer Mobilfunkmarkt.

Zur Zeit lediglich Gerüchte

Mit Absprachen im Vorfeld der Versteigerung der Schweizer UMTS-Konzessionen vom vergangenen November hätten die Telekom-Unternehmen gegen die Auktionsregeln verstossen, für deren Einhaltung das Bakom verantwortlich ist. “Im schlimmsten Fall könnte die UMTS-Konzession der diAx-Tochter dSpeed entzogen werden”, sagte Rivola.

Da es sich derzeit lediglich um Gerüchte handelt, sind dem Bakom vorerst die Hände gebunden. Eine Untersuchung kann das Bundesamt erst einleiten, wenn sich die Vermutungen erhärten lassen.

Die Dänen investierten gut 3,5 Mrd. Franken für die Mehrheit von Sunrise und diAx. Die Deutsche Telekom hatte sich auch im Rennen um die tschechische Telefongesellschaft Ceske RadioKommunikace zu Gunsten der Dänen zurückgezogen. Die beiden Fälle lassen laut Branchenkennern Absprachen vermuten.

swissinfo und Agenturen