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Gegen Mannstopp-Munition

Es wird immer fraglicher, ob sich die Kantonspolizeien mit der Dum-Dum-artigen Munition (l.) ausrüsten werden. Keystone

Wegen dem internationalen Engagement der Schweiz soll die Polizei auf Dum-Dum-artige Geschosse verzichten, verlangt die Polizei-Direktoren-Konferenz.

Im ordentlichen Polizeidienst sollen die verschiedenen Kantonspolizeien keine Mannstopp-Munition einsetzen. Zu diesem Entscheid kam am Freitag die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD).

Regierungsrat Jörg Schild (BS), Präsident der KKJPD, sagte, die Kantone sollten im Moment auf die Einführung dieser Munition verzichten. Als Grund nannte er das internationale Engagement der Schweiz mit dem Ziel, das Verbot dieser Deformations-Geschosse weiter auszudehnen.

Der Bundesrat hatte sich gegen den Einsatz der Munition im regulären Polizeidienst ausgesprochen. Das Völkerrecht verbiete Munition, die unnötiges Leiden verursacht. Weiter sei das Risiko zu hoch, der bessere Schutz von Beamten und Unbeteiligten hingegen nicht erwiesen.

Grosse Wunden – mehr Tote

Die kantonalen Polizeidirektoren hatten im Juli den Wunsch ihrer Polizei-Korps nach der Einführung solcher Dum-Dum-artiger Munition unterstrichen. Deren Geschosse pilzen im Körper des Getroffenen auf und verursachen grosse Wunden. Laut Experten sind führen solche Geschosse öfter zum Tode als herkömmliche Munition.

Kein definitives Aus

Die Kantone könne immer noch zugunsten der Deformations-Geschosse entscheiden, auch wenn die KKJPD den Wunsch nicht unterstützt.

“Es ist in der Kompetenz jedes einzelnen Kantons, ob er diese Geschosse will oder nicht”, sagte Schild.

swissinfo und Agenturen

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