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Gekämpft und verloren

Patty Schnyder setzte sich nur im Einzel gegen Daniela Hantuchova durch. Keystone

Das Schweizer Fedcup-Team muss nach der 2:3- Niederlage gegen die Slowakei erstmals seit dem Aufstieg 1997 wieder um den Verbleib in der Weltgruppe kämpfen.

Die Auf-/Abstiegsrunde als nächste Etappe, dies hatte sich bereits am Samstag nach den Niederlagen von Patty Schnyder und Myriam Casanova gegen Janette Husarova und Daniela Hantuchova abgezeichnet.

Primär das 6:7, 7:5, 5:7, das Patty Schnyder zum Auftakt hatte hinnehmen müssen, liess die teaminterne “Vorgabe” zur Makulatur werden, denn zwei Einzelsiege der Baselbieterin waren als Basis für eine erfolgreiche Mission in der slowakischen Hauptstadt betrachtet worden.

Myriam Casanova schlug Henrieta Nagyova

Trotz des Fehlstarts zeigten die beiden Spielerinnen am Sonntag eine tolle Moral und hauchten der schon verloren geglaubten Begegnung noch einmal Leben und vor allem Spannung ein.

Zuerst setzte sich Patty Schnyder (WTA 17) im Duell der Teamleaderinnen gegen Daniela Hantuchova (14) unerwartet deutlich 6:3, 6:3 durch, danach realisierte die erst 16-jährige Myriam Casanova (WTA 209) mit dem 3:6, 6:3, 6:1 gegen Henrieta Nagyova (WTA 44) den Ausgleich.

Symptomatisches Doppel

Der Verlauf im abschliessenden Doppel sollte schliesslich symptomatisch für die gesamte Begegnung werden. Patty Schnyder und Myriam Casanova lagen gegen Hantuchova und Husarova scheinbar chancen- und hoffnungslos 0:6, 2:5 zurück; die beiden Slowakinnen (Nummern 11 und 25 der Doppel-Weltrangliste) schienen ungefährdet.

Doch dann schafften Schnyder (WTA 56 im Doppel) und Casanova (kein Doppel- Ranking) auf beinahe wundersame Weise noch den Satzausgleich und gingen im dritten Abschnitt sogar mit einem Break in Führung, bevor Hantuchova und Husarova ihrer Favoritenrolle doch noch gerecht wurden und die Viertelfinal-Qualifikation perfekt machten.

“Wir waren sehr nahe dran. Leider hat es nicht ganz gereicht. Schade, denn wir wissen, dass wir alles versucht haben”, sagte Patty Schnyder. “Meine Niederlage vom Samstag ärgert mich jetzt natürlich umso mehr.”

Teamchef Zoltan Kuharskzy war stolz auf seine Spielerinnen. “Ich kann Patty und Myriam nicht genug loben. Sie haben am Sonntag noch einmal alles gegeben. Vor allem im Doppel haben sie eine Superleistung abgeliefert”, sagte der frühere Coach von Anke Huber und Jennifer Capriati.

Mit Zuversicht in den Abstiegskampf

Die Enttäuschung über das knapp verfehlte Ziel dürfte in der Zwischenzeit dem Stolz über das Geleistete gewichen sein. Patty Schnyder, Myriam Casanova und das gesamte Schweizer Team dürfen Bratislava erhobenen Hauptes verlassen – und ihrer nächsten Aufgabe, der Auf-/Abstiegsrunde vom 20./21. Juli, mit Zuversicht entgegenblicken.

swissinfo und David Bernold (Si)

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