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Gemischtes Echoauf Maspoli-Theater

Maspoli anlässlich der Hauptprobe seines Stücks im Teatro Sociale. Keystone

Zum Auftakt der dritten und letzten Sessionswoche hatte der Tessiner Lega-Nationalrat Flavio Maspoli seinen grossen Auftritt. Nicht im Parlament, sondern im kürzlich renovierten Teatro Sociale in Bellinzona, wo am Montagabend (19.03.) sein Stück "VOLO CH004" uraufgeführt wurde.

Unter den Besuchern waren gegen 100 Mitglieder des Parlaments sowie viel Prominenz aus dem Tessin. Darunter alt Bundesrat Flavio Cotti, die Tessiner Staatsratspräsidentin Marina Masoni, deren Vater und alt Ständerat Franco Masoni sowie der Generaldirektor des Tessiner Radio und Fernsehens, Remigio Ratti.

SP und SVP glänzten durch Abwesenheit

Nur eine handvoll Mitglieder der SVP-Fraktion fuhr ins Theater. Die anderen gaben einem Abend in einem Tessiner Grotto den Vorzug. Abwesend waren auch die meisten SP-Parlamentarier. Nicht so der Berner Nationalrat Rudolf Strahm, dem zumindest die verbalen Angriffe auf das Bankgeheimnis gefielen oder die Zürcher SP-Nationalrätin Vreni Hubmann.

Die Suche nach der idealen Schweiz

Wer auf einen Skandal gehofft hatte, wurde vom schillernden Lega-Parlamentarier und Theaterautor enttäuscht. Das Stück nimmt die Vielsprachigkeit der Schweiz anhand einer Reisegruppe aufs Korn, die auf dem Flugplatz wegen Nebels festsitzt. Die Reiseleiterin, Frau Schweizer, verwandelt sich in die Elvezia. Zum Schluss wird klar, dass die Idealvorstellung der Schweiz im Nebel nicht gefunden wird und auch nicht der Suche wert ist.

Das Stück wurde vom Publikum unterschiedlich aufgenommen. Während teilweise die sprachliche Raffinesse gelobt wurde, hätten andere von Maspoli Angriffigeres oder mehr kulturellen Tiefgang erwartet.

Maspoli an der Expo?

Ob der Autor und Sohn eines bekannten Tessiner Mundartdichters mit dem Stück VOLO CH004 zu weiteren Ehren kommen wird, blieb offen. Der künstlerische Direktor der Expo.02, Martin Heller, wollte sich nach der Uraufführung nicht festlegen, ob Maspolis Hoffnung auf eine Aufführung an der Landesausstellung in Erfüllung geht.

swissinfo und Agenturen

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