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Genf und seine Umwelt-Aufseher

Hinter dem Stadtrand von Genf beginnt die reizvolle Naturlandschaft des Kantons Genf. Keystone

Um den Schutz der Natur besser in den Griff zu bekommen, wurden die kantonalen Dienststellen Wald, Natur- und Landschaftsschutz sowie die Jagd- und Fischerei-Aufsicht zusammengelegt. 12 Aufseher wirken neu unter dem Titel "gardes de l'environnement", einer Art Umweltaufseher.

Beim Namen Genf denkt man nicht zuerst an Natur, seltene Tiere und Renaturierungs-Programme. Tatsache ist aber, dass der dicht besiedelte Kanton seit einem Jahr neue Wege im Bereich der Aufsicht über Fauna und Flora geht.

Das Klima zwischen den Umwelt-Organisationen und dem Kanton sei noch nie so gut gewesen,wie jetzt, sagt der Biologe François Dunant. Laut dem früheren Präsidenten der Genfer-Sektion von Pro Natura trägt der Kanton Genf eine grosse Verantwortung, da er im Bezug auf seine Fläche eine enorme Artenvielfalt aufweist.

Menschen und Hunde

Genf ist nach Basel-Stadt der Kanton mit der grössten Bevölkerungsdichte der Schweiz. Spaziergänger mit Hunden, Freizeitsport und andere Aktivitäten in der Natur führen dazu, dass diese stark belastet wird.

So kämpfen die Aufseher nicht nur gegen Wilderer, Fischer ohne Patent oder Früchtediebe, sondern auch gegen frei laufende Hunde, allzu draufgängerische Freizeitsportler oder illegal organisierte Konzerte in der freien Natur.

Zwischenbilanz

Ein Jahr nach der Reorganisation zieht der Genfer Staatsrat Robert Cramer,
Vorsteher des Departements des Innern, Landwirtschaft, Umwelt und Energie, eine positive Bilanz. Die Gesetze würden konsequenter angewandt. Die Aufgaben seien gut verteilt und wegen des starken Arbeitsanfalls würden bald zwei zusätzliche Aufseher verpflichtet.

Dass viele Spezialisten den Erfolg der Reorganisation und besseren Aufsicht über die Natur Cramer anrechnen, ist dem grünen Staatsrat nicht recht. “Ich habe nichts Aussergewöhnliches vollbracht”, sagt Cramer. Er habe sein Amt vor vier Jahren einzig mit dem Willen angetreten, die Gesetze durchzusetzen.
Lob erhält Genf aber auch von höchster Stelle. Von einem “sehr guten Entscheid” und einer empfehlenswerten Lösung spricht Philippe Roch, Direktor des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL).

swissinfo und Agenturen

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