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Eklat an der Spitze der Post

Die Schweizerische Post trennt sich per sofort von ihrem CEO Michel Kunz. Grund für die Trennung sind laut Verwaltungsrats-Präsident Claude Béglé “unterschiedliche Visionen über die Zukunfts-Strategie“.

Kunz war als Nachfolger von Ulrich Gygi lediglich acht Monate im Amt. Neuer Konzernleiter der Post wird der 62-jährige Jürg Bucher.

Bucher ist seit 25 Jahren in leitenden Funktionen für die PTT und die Schweizerische Post tätig. Seit 2003 ist er Leiter PostFinance und Mitglied der Konzernleitung.

Bucher wird vom Verwaltungsrat als “Garant für Kontinuität” gepriesen. Unter seiner Führung habe sich der Bereich PostFinance zum ertragsstärksten Standbein der Schweizerischen Post entwickelt.

Gegenüber Radio DRS nannte Post-Verwaltungsratspräsident Claude Béglé, “die unterschiedlichen Visionen über die Zukunfts-Strategie“ als Grund für die Trennung.

Die Idee von Kunz, eine Briefkastengebühr einzuführen, sei lediglich ein Nebenaspekt gewesen. Vielleicht habe die Tatsache, dass Kunz ohne Absprache mit dem Verwaltungsrat mit der Idee an die Öffentlichkeit gelangt sei, zum Entscheid beigetragen, so Béglé.

Kunz war deswegen bereits von Béglé und von Bundesrat Moritz Leuenberger zurückgepfiffen worden.

Es habe auch sonst Differenzen zwischen dem Verwaltungsrat und Kunz gegeben, sagte Béglé. Angesichts des relativ schnellen Rückgangs der Mengen im Kerngeschäft genüge es nicht, nur auf Sparmassnahmen zu setzen. Es müssten auch neue Wachstumsquellen gefunden werden, wie zum Beispiel im Finanzbereich oder bei der elektronischen Post.

swissinfo.ch und Agenturen

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