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Polanski-Anhörung in Los Angeles

Die Anwälte des bekannten Filmregisseurs Roman Polanski haben am Donnerstag vor einem Berufungsgericht in Los Angeles die Einstellung des Vergewaltigungsverfahrens gegen den Regisseur gefordert.

In dem Prozess vor mehr als 30 Jahren hätten der Richter und die Staatsanwaltschaft einen “erstaunlichen Rekord an Amtsverletzungen” aufgestellt, begründete Polanskis Anwalt Chad Hummel nach Angaben der Los Angeles Times sein Gesuch. Unter anderem hätten sie vertrauliche Dinge mit Unbefugten besprochen.

Einen Entscheid gab es zunächst nicht. In der Anhörung am Donnerstag deuteten die Richter an, Polanski hätte schon während des Verfahrens 1978 seine Bedenken wegen möglicher juristischer Fehler anbringen sollen, statt zu flüchten.

Das Gremium muss nun entscheiden, ob ein Richter Polanskis Gesuch auch in dessen Abwesenheit erwägen kann. Die Staatsanwaltschaft pocht auf alte kalifornische Vorschriften, wonach Bittsteller persönlich vor Gericht erscheinen müssen.

Polanski wird in den USA vorgeworfen, in den 70-er Jahren ein damals 13-jähriges Mädchen betrunken gemacht und vergewaltigt zu haben. Ende September ist er in der Schweiz festgenommen worden. Letzte Woche ist er aus der Auslieferungshaft entlassen und mit einer elektronischen Fussfessel in Gstaad unter Hausarrest gestellt worden.

swissinfo.ch und Agenturen








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