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Gesundheitskosten: Schweiz gehört zu den Spitzenreitern

Bei den Gesundheitsausgaben sind die Schweizer fast Weltmeister. (Foto: Imagepoint)

2005 betrugen die Kosten des Gesundheitswesens knapp 53 Mrd. Franken. Sie sind im ersten halben Jahrzehnt des neuen Jahrtausends um über 9 Mrd. gestiegen.

Mit fast zwölf Prozent Anteil am Bruttoinlandprodukt gibt die Schweiz in Europa am meisten für die Gesundheit aus. Weltweit liegen nur die USA höher.

Das Gesundheitswesen hat 2005 rund 52,9 Mrd. Franken gekostet. Das ist ein Fünftel mehr als 2000. Wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte, stieg der Anteil am Bruttoinlandprodukt (BIP) auf 11,6%.

Die Kosten des Gesundheitswesens haben zwischen 2000 und 2005 um 22% zugenommen, das heisst um durchschnittlich 4,1% pro Jahr. Die geringsten Zunahmen fielen mit 2,5% auf die Jahre 2004 und 2005. Damit stieg der Anteil des Gesundheitswesens am Bruttoinlandprodukt (BIP) von 10,4 auf 11,6%.

Im internationalen Vergleich liegt die Schweiz in der Rangliste der in der OECD zusammengeschlossenen Industriestaaten mit diesem Anteil an zweiter Stelle hinter den Vereinigten Staaten (15,3%). Als nächstplatzierte Länder folgen Deutschland (10,9%) und Frankreich (10,5%).

Spitalkosten- leicht über Gesamtkosten-Zunahme

Die Krankenhauskosten nahmen zwischen 2000 und 2005 um jährlich 4,4% und damit etwas mehr als die Gesamtkosten zu. Die ambulante Behandlung in den Krankenhäusern wies einen starken Kostenzuwachs von durchschnittlich 10,3% pro Jahr gegenüber 3,2% für die stationäre Behandlung auf.

Damit ist der Anteil der ambulanten Behandlungskosten an den Gesamtkosten des Gesundheitswesens von 5,0 auf 6,6% im Jahr 2005 angewachsen. Das BFS führt dies teilweise auf die Anwendung von weniger invasiven medizinischen Techniken zurück, die mehr ambulante Behandlungen ermöglichen.

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Krankenversicherung

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Seit 1996 das Krankenversicherungs-Gesetz (KVG) in Kraft ist, muss sich jede in der Schweiz wohnhafte Person obligatorisch bei einer Krankenkasse für die Krankenpflege versichern. Die Kassen werden privatwirtschaftlich geführt. Die Versicherten sind in der Wahl des Krankenversicherers frei. Dieser muss einen Versicherten annehmen, unabhängig von dessen Alter und Gesundheitszustand. Die Tarife sind je nach Kanton…

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Betagte und Chronischkranke

Die Kosten der Institutionen für Betagte und Chronischkranke nahmen um durchschnittlich 4,9% pro Jahr zu.

Die Kosten der Institutionen für Betagte sind von 12% der Gesundheitsausgaben auf 12,4% gestiegen. Seit 2002 hat sich dieser Anteil kaum verändert.

Präventions-Ausgaben nahmen ab

Die Ausgaben für die Prävention legten zwischen 2000 und 2005 mit durchschnittlich 2,1% pro Jahr weniger stark zu als die Gesamtkosten. Die Differenz bedeutet, dass diese Ausgaben von 2,3% auf 2,1% gesunken sind. Die Verwaltungskosten stiegen jährlich um durchschnittlich 2,8%.

swissinfo und Agenturen

In der Schweiz kann man nicht von einem einheitlichen System sprechen, es gibt 26 kantonale Systeme mit verschiedenen Kostenprofilen, Angeboten und Modellen.

Beim Gesundheitswesen hat sich die Schweiz weder wie Italien oder Grossbritannien für ein nationales Gesundheitssystem (National Health Service) entschieden, noch wie Frankreich oder Deutschland für ein allumfassendes Versicherungs-System.

Das Schweizer Modell basiert auf einer obligatorischen Versicherung bei den Basis-Leistungen. Nur die Zusatz-Leistungen sind dem Wettbewerb unter den Kassen unterworfen.

Die Basisversicherung deckt identische Leistungen für alle.

Dieses Versicherungs-Modell wird durch eine Volksinitiative für eine Einheits-Krankenkasse in Frage gestellt. Über diese wird am 11. März 2007 abgestimmt.

Die Volksinitiative schlägt vor, die 87 existierenden Krankenkassen durch eine einzige zu ersetzen, und die Prämienhöhe nach dem Einkommen der Versicherten festzulegen.

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