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GF H1: Reingewinn 41 Mio CHF – ähnliches Ergebnis im 2. Semester erwartet (Zus)

Schaffhausen (awp) – Georg Fischer (GF) ist im ersten Halbjahr 2010 zum Wachstum und in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Nach dem schwachen, von Restrukturierungen begleitenden Geschäftsjahr 2009 lag das Umsatzwachstum im ersten Semester in Lokalwährungen bei über 20%. Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2010 zeigt sich die Geschäftsleitung zuversichtlich.
Der Umsatz erhöhte sich in der Berichtsperiode um 17% auf 1’691 Mio CHF, bereinigt um Währungseffekte und Veränderungen im Konsolidierungskreis liegt das Umsatzplus gar bei 23%. Der Auftragseingang legte gegenüber dem Vorjahr um 35% auf 1’844 Mio CHF zu und der Auftragsbestand im Vergleich zu Ende 2009 um 17% auf 556 Mio CHF.
AUS VERLUSTZONE HERAUSGEARBEITET TROTZ STARKEM FRANKEN
Auf Stufe Betriebs- und Reingewinn gelang dem Unternehmen nach dem negativen Vorjahr die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Der EBIT erreichte 73 (VJ -122) Mio CHF, was einer Marge von 4,3% entspricht. Das Ergebnis wurde durch die Aufwertung des Schweizer Frankens mit 13 Mio CHF belastet, dafür ergaben sich keine Sonderbelastungen mehr für Restrukturierungsmassnahmen. Der Reingewinn erreichte 41 Mio CHF, nach einem Verlust von 139 Mio CHF in der Vergleichsperiode.
Das Programm zur nachhaltigen Kostensenkung von 350 Mio CHF bis 2012 (im Vergleich zu 2008) sei bereits weitgehend umgesetzt. Während die Kurzarbeit im ersten Halbjahr 2010 grösstenteils aufgehoben worden sei, seien die meisten Einsparungen inzwischen von dauerhafter Natur. Von den geplanten 2’300 Stellen sind bereits 2’100 abgebaut worden.
“Wir befinden uns für das Kostensenkungsziel von 350 Mio CHF auf Kurs”, sagte CEO Yves Serra an einer Telefonkonferenz. Laut Finanzchef Roland Abt sind auch keine weiteren Sonderkosten zu erwarten.
AUTOMOTIVE LEGT AM MEISTEN ZU
Von den einzelnen Sparten legte GF Automotive mit einer Umsatzsteigerung um 25% auf 781 Mio CHF (LW +35%) am meisten zu. Der EBIT klettert auf 20 Mio CHF, nach einem Verlust von 83 Mio CHF im Vorjahr. Piping Systems verzeichnete ein Umsatzwachstum von 10% (LW +14%) und ein auf 65 Mio CHF mehr als verdreifachtes Betriebsergebnis und die Werkzeugmaschinensparte AgieCharmilles steigerte den Umsatz um 11% auf 326 Mio CHF, das Betriebsergebnis blieb mit -7 Mio CHF aber knapp im negativen Bereich. Allerdings erklärte Serra dazu: “Die Chancen auf ein positives Betriebsergebnis bei AgieCharmilles im Gesamtjahr 2010 sind gut.”
Für das zweite Semester 2010 rechnet GF mit einem ähnlichen Resultat wie im ersten Halbjahr. Der Konzern geht dabei davon aus, dass die Nachfrageerholung anhält und die Wechselkurse sich stabilisieren.
ZUVERSICHT FÜR GESAMTJAHR
“Wir sind vorsichtig optimistisch für das zweite Semester”, sagte Serra. “Es gibt zwar Unsicherheiten im Markt; wir haben heute aber keine Anzeichen seitens der Kunden, dass die Bestellungen bald wieder nachlassen sollten.”
Zur Euro-Schwäche, hiess es, dass für das zweite Halbjahr mit einem ähnlichen Effekt gerechnet werde, wie im ersten. Der negative Einfluss auf den EBIT lag bei 13 Mio CHF, für den Umsatz bezifferte Finanzchef Roland Abt den negativen Einfluss auf 63 Mio CHF. Dies sei der direkte Einfluss, fügte er an, es gebe aber natürlich auch einen indirekten und nicht messbaren Einfluss auf die Nachfrage. Der tiefe Euro-Kurs wirke sich auf die Nachfrage bei den Kunden in Europa positiv aus.
Serra bestätigte während der Telefonkonferenz auch die bisherigen Mittelfristziele bis 2012 ein weiteres Mal. Eine EBIT-Marge von 8% bei einem Umsatz von 4 Mrd CHF seien bis dann realistisch.
An der Börse ziehen Georg Fischer bis am frühen Nachmittag in einem mittlerweile knapp freundlichen Gesamtmarkt um 2,8% auf 401,25 CHF überdurchschnittlich an. Die vorgelegten Zahlen haben den AWP-Konsens auf allen Ebenen klar übertroffen.
cf/ra

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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