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Goldbach Media 2009: EBIT sinkt um 8,3% auf 18,6 Mio CHF; höhere Dividende (AF)

(Meldung vom Vorabend um weitere Angaben zu den beiden Geschäftsbereichen ergänzt
Küsnacht (awp) – Die Goldbach Media AG hat im vergangenen Jahr der Wirtschaftskrise getrotzt und ist weiter gewachsen. Mit dem Wachstum wie erwartet nicht ganz mitzuhalten vermochte der EBIT. Die Aktionäre sollen trotzdem in den Genuss einer höheren Dividende kommen.
Für das Gesamtjahr weist die Werbevermarkterin einen Rückgang des Betriebsgewinns auf Stufe EBIT um 8,3% auf 18,6 Mio CHF. Damit fiel das Minus weniger stark aus als noch im November in Aussicht gestellt. Damals sprach das Management von einem erwarteten Rückgang von 15%. Der EBITDA nahm um 3,6% auf 22,1 Mio CHF ab. Der Konzern-Reingewinn schliesslich sank vor allem als Folge von Wertberichtigungen in Zusammenhang mit dem zu veräussernden rumänischen Printgeschäft um 54% auf 4,8 Mio CHF, wie die Gesellschaft am Mittwoch-Abend mitteilte.
Unter Berücksichtigung der Trennung vom rumänischen Printgeschäft sei der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft indes um 2,2% auf 18,4 Mio CHF gesteigert worden. Vor diesem Hintergrund schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung die Ausschüttung einer erhöhten ordentlichen Dividende von 0,63 (0,57) CHF vor.
Mit den ausgewiesenen Zahlen übertrifft Goldbach Media die Konsensschätzungen bezüglich EBIT, bleibt auf Stufe Reingewinn jedoch hinter den Erwartungen zurück. Analysten hatten einen EBIT von 17,6 Mio CHF und einen den Aktionären anrechenbaren Reingewinn von 5,9 Mio CHF prognostiziert.
Bereits zu früherem Zeitpunkt veröffentlicht wurde der Umsatz. Dieser stieg um 15,7% auf 306,5 Mio CHF.
Der Online-Bereich legte umsatzmässig um 42,7% auf 114,5 Mio CHF zu. Organisch betrug das Wachstum 17,0%, währungsbereinigt 22,2%. Der Bereichs-EBIT wird mit 3,7 (6,0) Mio CHF ausgewiesen. Der EBIT-Rückgang spiegle die hohen Investitionen in den Ausbau der Geschäftstätigkeit und der Marktanteile. Zusätzlich habe im dritten Quartal ein krisenbedingter Markteinbruch im gesamten Online-Bereich, vor allem aber im wichtigen osteuropäischen Markt Polen, das Ergebnis belastet. Obwohl im vierten Quartal wieder ein markantes Umsatzwachstum verzeichnet wurde, habe dies nicht ausgereicht, die Einbussen des dritten Quartals vollständig zu egalisieren. Allerdings wecke der Aufschwung Hoffnungen für das laufende Geschäftsjahr 2010.
Im Offline-Geschäft, das insbesondere die Vermarktung von privaten Radio- und TV-Stationen umfasst, erhöhten sich die Verkäufe um 3,9% auf 193,1 Mio CHF. Insgesamt generierte der Bereich noch 63% des Gruppenumsatzes nach 70% im Vorjahr. Der EBIT blieb mit 18,7 (18,9) Mio CHF nur knapp unter dem Vorjahreswert. Das wirtschaftlich anspruchsvolle Umfeld habe die Entwicklung zur Werbung in elektronischen Medien weiter beschleunigt. TV und Radio gehören neben Online-Medien zu den Gewinnern der Schweizer Werbemedien.
Für das laufende Jahr gibt sich Goldbach Media im Moment vorsichtig. Eine verlässliche Jahresprognose sei angesichts der in diesem Ausmass bisher nicht bekannten Marktvolatilitäten nicht möglich.
Nachdem im dritten Quartal 2009 die wirtschaftliche Krisenstimmung insbesondere im Online-Bereich voll auf die Werbung durchgeschlagen habe, hätten die Umsätze im letzten Jahresquartal eine in diesem Ausmass aus den Vorjahren unbekannte Rallye gezeigt. Die ersten zwei Monate des laufenden Jahres schienen diese Trendumkehr in den Werbemärkten zu bestätigen.
Man sei erfreulich ins neue Jahr gestartet. Dies gelte im besonderen Mass für das Online-Geschäft in Osteuropa, in dem allerdings weiterhin mit schwer prognostizierbaren Währungseinflüssen zu rechnen sei.
Bei gleich bleibender Wirtschafts- und Marktverfassung erwartet Goldbach Media 2010 die Fortsetzung des profitablen Wachstums und eine deutliche EBIT-Steigerung.
Der Ausbau der netzwerkweiten Online-Werbeangebote im laufenden Geschäftsjahr dürfte sich bereits 2011 positiv auf die Margen auswirken, so die Einschätzung.
gab/cf

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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