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Gottlieb-Duttweiler-Preis für Joschka Fischer

Joschka Fischer (rechts) unterhält sich bei der Verleihung des Gottlieb Duttweiler-Preises mit Micheline Calmy-Rey. Keystone

Der deutsche Aussenminister und Vizekanzler Joschka Fischer ist am Dienstag mit dem Gottlieb-Duttweiler-Preis geehrt worden.

Vor der Preisverleihung traf sich Fischer mit seiner Schweizer Amtskollegin Bundesrätin Micheline Calmy-Rey.

An einer kurzen Medienkonferenz im Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) in Rüschlikon bei Zürich begrüsste Calmy-Rey die Teilnahme Deutschlands am Mediations-Prozess um den Zürcher Flughafen.

Auch die Zusage, die Grenzkontrollen zwischen den beiden Staaten würden künftig bürgerfreundlicher gestaltet, nahm die Aussenministerin mit Genugtuung zur Kenntnis und dankte ihrem Amtskollegen für seine Unterstützung.

Gutnachbarschaftliche Beziehungen

Fischer seinerseits lobte die positive Entwicklung in verschiedenen Bereichen seit seinem letzten Treffen mit Calmy-Rey. Mehrmals betonte er das Interesse Deutschlands an gutnachbarschaftlichen Beziehungen zur Schweiz.

Er gab ferner der Hoffnung Ausdruck, dass die Bilateralen Verträge II zwischen der Schweiz und der EU im Mai oder Juni abgeschlossen werden könnten.

Zu Schweiz und EU-Osterweiterung sagte Fischer, die Schweiz liege nun im Zentrum eines Europas, das trotz dem Fortbestand nationaler, sprachlicher und mentalitäts-mässiger Eigenheiten zusammenwachse.

“Symbol der Transformation”

Der mit Fischer befreundete luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker würdigte in seiner Laudatio die politischen Leistungen des 56-jährigen Preisträgers aus seiner ganz persönlichen Sicht.

Anschliessend überreichte die Stiftungsrats-Präsidentin des Gottlieb-Duttweiler-Instituts (GDI), Gisèle Girgis, Fischer die Auszeichnung. Sie wies auf die Verbindung zwischen dem heutigen Preisträger und jenem von 1990 hin.

Damals wurde der tschechoslowakische Staatspräsident Vaclav Havel als Symbolfigur für den dramatischen und gewaltlosen Um- und Aufbruch in Europa geehrt.

GDI-Direktor David Bosshard bezeichnete Fischer als aussergewöhnliche Persönlichkeit: “Gradlinig, glaubwürdig und nicht opportunistisch.”

Engagement für Gemeinwohl

Nach den Richtlinien des GDI geht der Preis jeweils an Personen, die sich durch hervorragende Leistungen zum Wohle der Allgemeinheit verdient gemacht haben, die sich durch Mut, Hartnäckigkeit und Engagement auszeichnen und die nachhaltige Veränderungen erfolgreich eingeleitet und umgesetzt haben.

Die Auszeichnung wurde 1958 geschaffen zum 70. Geburtstag von Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler. Sie wird in unregelmässigen Abständen alle paar Jahre vergeben und ist nicht fix dotiert. Dieses Jahr wurde eine Preissumme von 100’000 Franken festgelegt.

swissinfo und Agenturen

Der Gottlieb-Duttweiler-Preis 2004 geht an den deutschen Vizekanzler und Aussenminister Joschka Fischer
Der diesjährige Preis ist mit 100’000 Franken dotiert
Fischer wird für seine Gradlinigkeit und Glaubwürdigkeit geehrt

Den Gottlieb-Duttweiler-Preis gibt es seit 1958.

Der Preis geht jeweils an Personen, die sich durch hervorragende Leistungen zum Wohle der Allgemeinheit verdient gemacht haben.

Der 1962 verstorbene Duttweiler gründete den heute grössten Schweizer Detailhandels-Konzern Migros sowie das GDI.

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