Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

GR/Athen braucht deutlich mehr als 45 Mrd EUR

BERLIN (awp international) – Griechenland braucht nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa in diesem Jahr viel mehr Geld als die bisher bekannten 45 Mrd EUR. Voraussichtlich werden die Europäische Union (EU) und der Internationale Währungsfonds (IWF) ihre Hilfe auch deutlich aufstocken. Das wurde am Mittwoch aus Koalitions- und Regierungskreisen bekannt. Schon in diesem Jahr sei ein zusätzlicher zweistelliger Mrd-Betrag nötig, hiess es.
Am Montag will sich das Bundeskabinett zu einer Sondersitzung treffen. Die Regierung hat inzwischen einen Krisenstab eingerichtet. Eine kleine Kabinettsrunde unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Vormittag in Berlin über das weitere Vorgehen in der Griechenland-Krise beraten.
Danach verlautete, es bleibe bei dem vereinbarten Fahrplan, dass zunächst der IWF und die Europäische Zentralbank (EZB) mit Griechenland über einen Drei-Jahres-Sparplan verhandelten und die Ergebnisse dann bewertet würden. Darüber gebe es keine Differenzen.
Die Bundesregierung hält es für denkbar, dass die Hilfen aufgestockt werden. Entsprechende Signale habe es in den vergangenen Tagen aus dem Umfeld des IWF gegeben, hiess es. Dann würden auch die Euro-Länder ihre Unterstützung für den Drei-Jahres-Plan erhöhen. IWF- Chef Dominique Strauss-Kahn und EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sprachen in Berlin mit Vertretern von Regierung und Parlament. Die spanische EU-Ratspräsidentschaft sprach sich ebenfalls für eine Aufstockung aus.
Bislang wollte der IWF in diesem Jahr 15 Mrd EUR und die EU 30 Mrd EUR zahlen. Davon trägt Deutschland bis zu 8,4 Mrd EUR./du/tb/rm/DP/bf

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft