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Griechenlands Staatsdefizit noch höher (AF)

LUXEMBURG/ATHEN (awp international) – Griechenlands Staatsdefizit ist noch höher als bislang bekannt. Der Fehlbetrag im Haushalt 2010 belief sich auf 10,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), wie die Statistikbehörde Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Zunächst war Athen von etwa 9,5 Prozent ausgegangen. Erlaubt sind höchstens drei Prozent.
Laut Statistik betrug das Defizit 2009 rund 15,4 Prozent des BIP. Die Europäer und der IWF hatten im vergangenen Jahr ein Hilfspaket von 110 Milliarden Euro geschnürt, um Athen vor dem Staatsbankrott zu retten. In Finanzkreisen wird derzeit über eine mögliche Umschuldung des pleitebedrohten Landes spekuliert.
Das griechische Finanzministerium teilte mit, Griechenland bleibe bei seinem Reform- und Sparprogramm auf Kurs. Nach Schätzungen der griechischen Presse muss Athen in den kommenden Monaten knapp drei Milliarden Euro zusätzlich einsparen.
Das Finanzministerium führt das grössere Staatsdefizit hauptsächlich auf die schwache Konjunktur des Landes zurück. Nach Angaben des Statistischen Amtes war die griechische Wirtschaftsleistung 2010 um 4,5 Prozent geschrumpft. Die Talfahrt dauerte auch in den ersten drei Monaten 2011 an. Daher fielen die Steuereinnahmen geringer aus./mt/tt/DP/bgf

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