
Grünes Licht für Krippen-Gutscheine in der Stadt Bern
(Keystone-SDA) Bern – Die Stadt Bern kann – vorläufig auf vier Jahre befristet – Gutscheine für die externe Kinderbetreuung einführen. Das Stadtparlament hat mit 42 zu 30 Stimmen grünes Licht für den entsprechenden Pilotversuch gegeben.
Das neue Vergütungssystem von Kindertagesstätten (Kitas) hatten GFL, EVP, FDP, BDP, CVP und GLP verlangt. Die SP- und die GB/JA-Fraktion, die Grüne Partei Bern (GPB) sowie die EDU lehnten die Idee ab. Auch Sozialdirektorin Edith Olibet warb vergeblich dafür, zuerst die Ergebnisse des in Luzern laufenden Pilotversuchs abzuwarten.
In Bern warten laut Schuldirektion derzeit über 700 Kinder im Vorschulalter auf einen Kita-Platz. 800 Kinder werden zudem in privaten, nicht von der Stadt über Leistungsverträge mitfinanzierten Einrichtungen betreut. Hier bezahlen die Eltern den Kosten deckenden Tarif.
Das geltende System sei ineffizient, schwerfällig, teuer, ungerecht und intransparent, begründete Kathrin Bertschy (GLP) die Forderung für einen Wechsel. Eigeninitiative dürfe nicht benachteiligt werden.
Eltern sollten gemäss den Motionären die Wahl haben, ob und wo sie ihre Kinder betreuen lassen wollten. Deshalb brauche es eine Umlagerung der Subventionen von den Anbietern zu den nachfragenden Eltern.
Die Gutscheine hätten auch eine Rückseite, stellte Natalie Imboden (GB) fest. So sei sie dagegen, auf Kosten der Kinder das Prinzip Wettbewerb zu fördern. Mehr Plätze mit gleich viel Geld zu schaffen, sei zudem nicht möglich. In Luzern, wo seit einem Jahr ein Pilotversuch läuft, bezahlten die Eltern mittlerweile das Doppelte wie in Bern.