Heftige Kritik aus Innerrhoden an Zustellsystem «Distrinova»
(Keystone-SDA) Appenzell – Heftige Kritik am neuen Zustellsystem «Distrinova» der Post hat es am Montag im Innerrhoder Grossen Rat gehagelt. Landammann (Regierungspräsident) Daniel Fässler konnte das Parlament nicht beruhigen: «Die Gespräche mit der Post verlaufen harzig,» sagte er.
Bis Ende Jahr testet die Post ihr neues Verteilsystem «Distrinova». Teilweise erhalten Privatkunden ihre Post seither erst nach Mittag.
Kleinere Zeitungen, wie der «Appenzeller Volksfreund» werden ebenfalls mit der Post verteilt. Das Blatt, das 90 Prozent der Innerrhoder Haushalte abonniert haben, verliert an Attraktivität für seine Leser, wenn es erst am Nachmittag zugestellt wird.
Private Verträger zu teuerEine Verteilung durch private Zeitungsverträger kommt kleineren Verlagen viel zu teuer zu stehen. Der Abonnementspreis würde sich verdoppeln. Die Innerrhoder Standeskommission (Regierung) protestierte bereits energisch bei der Post – vorerst erfolglos.
Im Grossen Rat forderte ein Parlamentarier am Montag, die Standeskommission müsse ihrer Besorgnis über den Leistungsabbau der Post mit Nachdruck Ausdruck verleihen. Die Post müsse klar über das Projekt informieren und aufzeigen, welche Massnahmen sie vorkehre, damit die Post bis spätestens 12.30 Uhr in den Briefkästen sei.
Der Kanton müsse reagieren, falls der Versorgungsabbau nach der Testphase bleiben sollte, verlangte der Ratsherr. Landammann Daniel Fässler nahm den Auftrag entgegen. Er räumte aber ein, er sei «ernüchtert» von den bisherigen Gesprächen mit der Post.