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Herr und Frau Schweizer sind in Konsumlaune

Volle Taschen: Vertrauen in die Wirtschaft bringt Konsum. Keystone

Das Vertrauen der Bevölkerung in die Schweizer Wirtschaft ist so gross wie seit fünf Jahren nicht mehr, wie das Barometer für die Konsumentenstimmung zeigt.

Der aktuelle Boom der Schweizer Wirtschaft wird auch durch die grosse Zunahme der Unternehmen im Land bestätigt.

Der Index der Konsumentenstimmung hat in Juli einen Wert von 12 Punkten erreicht, nachdem er im April noch 7 Punkte betragen hatte. Dies ergab das Barometer der Konsumentenstimmung, den das Schweizerische Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) vierteljährlich erhebt.

Während die Konsumenten die Entwicklung der Wirtschaft im letzten Jahr und die Zukunftsaussichten rosig beurteilen, sieht es beim eigenen Potemonnaie schlechter aus: Die Haushalte schätzten laut seco die Entwicklung ihrer persönlichen Finanzen in den letzten zwölf Monaten leicht schlechter ein als im April. Auch werden die Möglichkeiten zum Sparen immer noch als bescheiden eingestuft.

Der Arbeitsplatz hingegen bereitet den Menschen in der Schweiz deutlich weniger Kopfschmerzen: Der Index zur Arbeitsplatz-Unsicherheit ergab einen Wert von Minus 47 Punkten. Im Frühling hatte der Wert noch Minus 72 Punkte betragen.

Sprunghafter Anstieg

Bankökonomen sehen durch das gute Konsumklima die gegenwärtige Aufbruchstimmung in der Schweizer Wirtschaft bestätigt. Das Wachstum werde allerdings kaum auf diesem Niveau weitergehen, sagte Thorsten Hock von der Zürcher Kantonalbank.

Untermauert wird die Aufbruchstimmung in der Schweizer Wirtschaft auch durch ein beschleunigtes Wachstum der Firmenzahl in der Schweiz. Im ersten Halbjahr 2006 hat diese um 5497 zugenommen.

Der Anstieg liegt um 61% über dem ersten Semester 2005, wie der Verband Creditreform in seiner am Donnerstag veröffentlichten Branchenstatistik mitteilte.

Neugründungen zu verzeichnen waren vor allem im Dienstleistungsbereich, im Bausektor und im Papier-, Verlags- und Druckgewerbe. In Industrie und Gewerbe sowie in der Hotellerie fiel das Wachstum geringer aus. Rückgänge gab es beim Sportartikel- und Velohandel.

swissinfo und Agenturen

Die Schweizer Wirtschaft befindet sich seit mehreren Semestern im Aufwind. Zu Sommerbeginn mussten sämtliche Konjunktur-Indikatoren nach oben angepasst werden.

Die Schweizer Grossbank UBS rechnet für das zweite Halbjahr 2006 mit einem Wirtschaftswachstum von 3,5%.

Für das ganze laufende Jahr geht die Schweizerische Nationalbank (SNB) von einem Wachstum von 2,5% aus. Für 2007 schätzt sie eine Abschwächung auf 1,5% Wachstum.

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