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Hohe Löhne – hohe Produktivität

Grafik hohe Arbeitskosten - hohe Produktivität swissinfo.ch

Die Schweiz hat weltweit die vierthöchsten Arbeitskosten. Den hohen Stundenlöhnen und Lohnnebenkosten stehen jedoch eine starke Produktivität und lange Arbeitszeiten gegenüber.

Mit Arbeitskosten von durchschnittlich 36,20 Franken pro Stunde liegt die Schweiz im internationalen Vergleich hinter Westdeutschland (40,30 Franken), Norwegen (37,90 Franken) und Dänemark (36,40 Franken) auf Rang vier, wie die UBS in ihrem jüngsten “Outlook” schreibt. Die tiefsten Arbeitskosten hat Portugal. Dort wird zu rund einem Viertel der schweizerischen Arbeitskosten produziert.

Stabile Arbeitskosten

Die Schweiz liegt, was die Arbeitskosten angeht (Lohn plus Nebenkosten), 25 Prozent über dem internationalen Durchschnitt. Wegen der hohen Stundenlöhne gilt die Schweiz nach wie vor als Hochlohn-Land. Hinzu kommen Lohn-Nebenkosten von 53 Prozent des Stundenlohnes. Die Belastung durch Lohn-Nebenkosten ist im internationalen Vergleich jedoch unterdurchschnittlich.

Hohe Produktivität

Den teuren Arbeitskosten in der Schweizer Industrie steht aber eine hohe Produktivität gegenüber. Hinter Norwegen, aber noch vor den USA, Japan und Dänemark, liegt die Schweiz in der Rangliste der Arbeitsproduktivität in der Spitzengruppe.

Das im internationalen Vergleich gute Ausbildungsniveau schlägt sich zudem in einer entsprechenden Produkte-Qualität nieder, schreibt die UBS weiter.

Lange Arbeitszeiten

In der Schweiz wird deutlich länger gearbeitet als in anderen europäischen Ländern. In Zürich werden im Schnitt 1’868 Stunden pro Jahr am Arbeitsplatz verbracht. In Berlin (1’666 Stunden) und Paris (1’587 Stunden) sind es bis zu zwei Monate weniger.

In der Industrie hat sich der Faktor Arbeit 1999 gegenüber dem Vorjahr nicht verteuert. Die an den Arbeitskosten gemessene Wettbewerbs-Position der Schweizer Industrie hat sich wegen tieferen Lohnabschlüssen etwas verbessert.

Die UBS macht jedoch darauf aufmerksam, dass die Arbeitskosten nur einen Teil der Wettbewerbsfähigkeit widerspiegeln. Die Entwicklung des Wechselkurses sowie die Qualität und Kosten anderer Produktionsfaktoren seien ebenfalls zu berücksichtigen.

swissinfo und Agenturen

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