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Werner Gadliger – Begegnungen

Werner Gadliger wird 1950 in Kehrsatz bei Bern geboren. Ende der 1960er-Jahre absolviert er in Basel eine Lehre als Fotograf und arbeitet später in diversen Berufen. Mitte der 70er-Jahre fotografiert er unter anderem für die Schweizer Verkehrszentrale (heute Schweiz Tourismus) und als Luftbildfotograf in Österreich, England und der Schweiz. Viele der hier gezeigten Bilder gehen auf diese Zeit zurück.

“Ich fotografiere Menschen nicht, um sie blosszustellen, sondern um ihre Einzigartigkeit festzuhalten”, schreibt  Werner Gadliger im kurzen Vorwort zu seinem Buch “Begegnungen”, das er 1979 im Eigenverlag in einer Auflage von 1000 Exemplaren herausgibt.

Die gezeigten Bilder sind Reproduktionen der Originalmaquette des Buches. Gadliger stellt kleine Bildergeschichten zusammen, ordentlich in Viererblöcken auf Doppelseiten arrangiert. Auf den ersten Blick handelt es sich um unscheinbare Szenen, aufgeführt von Aussenseitern und Originalen, denen er in der Schweiz und auf seinen Reisen durch Europa begegnete:  Schaufensterpuppen und posierende Punks, Strassenmusiker, Bettler, Trinker, schlafende Männer in einem Wartesaal oder ein kranker Mann in einem anonymen Spital. “Die Bilder sind für mich wie Bühnenaufnahmen aus dem grossen Theater des Lebens; jeder Mensch ist sein eigener Hauptdarsteller.”

Ob in der Mode – oder vielleicht noch ausgeprägter in der Musik – wir werden alle paar Jahre konfrontiert mit Revivals und dem Wiederaufleben von Versatzstücken vergangener Alltagskultur. Beim Tanzen zu den Hits der 80er-Jahre verschwindet die zeitliche Distanz vorübergehend, und es sind Bilder wie diese, die uns aufzeigen, wie sich unser Leben verändert und der Lauf der Zeit trotz allem unaufhaltsam fortschreitet.

Die Publikation ist längst vergriffen. Die originalen Druckvorlagen sind noch bis Ende Januar 2017 in der Stiftung für FotografieExterner Link in Winterthur zu sehen.

(Bilder: Werner Gadliger, Text: Thomas Kern, swissinfo.ch)

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