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In Lausanne entsteht eine Universitätsstadt

An den Gestaden des Genfer Sees ist eine Universitätsstadt geplant.

Die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) erhält einen tollkühnen Neubau: Konzipiert wird das "Learning Center" von einer japanischen Stararchitektin.

Die EPFL soll zu einer Universitätsstadt ausgebaut werden, in der man nicht nur studieren, sondern auch leben kann. Zu einem Magneten für renommierte Forscherinnen und Forscher aus aller Welt.

Lausanne erhält eine neue Attraktion: Das von der japanischen Stararchitektin Kazuyo Sejima vom Architekturbüro Sanaa konzipierte Learning Center der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) wird mit Sicherheit zahlreiche Besucherinnen und Besucher anziehen.

Der geplante Bibliotheksbau, der neben Lese- und Vorlesungssälen auch Restaurants enthält, besticht durch seine tollkühne Architektur: Der Bau ist flach und zeichnet sich namentlich durch fliessende Übergänge und offene Räume aus.

Das Learning Center soll das Herz des neuen Campus werden. Auf dem EPFL-Gelände – das bereits heute eine ganze Reihe spektakulärer Bauten besitzt – entsteht nämlich eine richtige Universitätsstadt: Neben dem Learning Center sind 1000 Studentenwohnungen, ein Kongresszentrum, ein Hotel sowie Läden und Restaurants geplant.

Ort zum Studieren und zum Leben

“Wir möchten, dass die Studierenden, Forschenden und Professoren hier nicht nur arbeiten, sondern auch leben können”, sagt Patrick Aebischer, Präsident der EPFL.

So könne der Wissensaustausch an der EPFL, der durch den interdisziplinären Studienansatz bereits gefördert wird, noch unterstützt werden. Denn: “Der Wissensaustausch führt zu den technologischen Erfindungen von morgen”, so Aebischer.

Die Verbindung von Arbeit und Freizeit auf dem Campus könne sich auch für zukünftige Manager auszahlen. Diese müssten heute Kompetenzen in den verschiedensten Bereichen vorweisen, namentlich im sozialen und zwischenmenschlichen Bereich.

Der offene Geist dieses Projekts spiegelt sich auch in der Finanzierung. Die vorgesehenen Kosten im Umfang von 100 Millionen Franken werden je zur Hälfte von Bund und privaten Sponsoren wie Rolex, Crédit Suisse, Nestlé und Logitech übernommen.

“Was die intellektuelle Ausrichtung und den Campus-Betrieb betrifft, behalten wir jedoch weiterhin die Oberhand”, hält Aebischer fest.

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ETHZ/EPFL

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Die Schweiz hat zwei technische Hochschulen, die ETHZ in Zürich, die 2005 ihr 150 jähriges Bestehen feiern konnte, und die EPFL in Lausanne, die 1853 als Privatschule gegründet wurde und 1969 nach der Trennung von der Universität Lausanne eine Eidgenössische Hochschule wurde. Beide Hochschulen gelten als führende Institutionen in Wissenschaft und Technologie und werden direkt…

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Grenzenlose Konkurrenz

Mit dem neuen Campus deckt die EPFL nicht nur die Bedürfnisse der Studierenden und Forschenden ab, sondern reagiert auch auf die Science City, die die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) plant.

Trotz der Zusammenarbeit zwischen den beiden Hochschulen scheut sich der Präsident der EPFL nicht, die renommierte ETH in Zürich zu konkurrenzieren.

Dabei hat Aebischer vor allem den weltweiten Wettbewerb der Wissensstandorte im Auge: Es gilt den Wissensstandort Lausanne noch attraktiver zu gestalten – und die besten Forscherinnen und Forscher an die EPFL zu holen.

swissinfo, Frédéric Burnand
(Übertragung aus dem Französischen: Corinne Buchser)

Die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (École polytechnique fédérale de Lausanne, EPFL) zählt heute 6500 Studierende und 3200 Mitarbeitende.

Während sich die Zahl der Studierenden 1975 – sechs Jahre nach der Eröffnung – auf rund 1000 belief, könnte diese in den nächsten Jahren auf über 8000 steigen.

Um die Qualität des Studienangebots und der Forschungsmöglichkeiten aufrechtzuerhalten, will die EPFL jedoch nicht unbegrenzt weiter wachsen.

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