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Indigene blockieren Zugang zum UN-Klimagipfel in Brasilien

Keystone-SDA

Dutzende Indigene und andere Klimaaktivisten haben am Morgen stundenlang den Haupteingang der Weltklimakonferenz in Brasilien blockiert. Vor dem Einlass in die Zeltstadt in Belém postierten sich bewaffnete und teilweise maskierte Polizisten in Schutzausrüstung.

(Keystone-SDA) Um die Situation zu entschärfen, kam der Präsident des Klimagipfels COP30, André Corrêa do Lago, zu den Protestierenden vor das verschlossene Tor und bewegte sie dazu, sich mit ihm zu einem Gespräch über ihre Anliegen zurückzuziehen. Hunderte Delegierte, Journalisten und Beobachter mussten längere Zeit in einer riesigen Menschentraube auf Einlass warten und kamen verspätet auf das Gelände.

Laut einem Bericht des Nachrichtenportals G1 forderten die Indigenen vom Volk der Munduruku ein Treffen mit Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva, einen besseren Schutz ihrer Siedlungsgebiete gegen die zerstörerischen Aktivitäten grosser Unternehmen und eine Aufhebung des nationalen Wasserwegeplans. Letzterer führt nach ihrer Auffassung zu neuen Baggerarbeiten, zur Zerstörung heiliger Felsen und dem Ausbau privater Häfen in der Region – mit bleibenden ökologischen und sozialen Auswirkungen.

Es war nicht die erste Protestaktion

Bereits am Dienstagabend hatten Dutzende indigene Aktivisten die gesicherte Zeltstadt der UN-Klimakonferenz gestürmt. Sie brachen Türen auf und lieferten sich ein Gerangel mit Sicherheitskräften.

Bei der Weltklimakonferenz in der Stadt Belém sind auch Tausende indigene Aktivisten vertreten. Sie setzen sich gegen die Zerstörung ihrer angestammten Heimat ein, etwa durch die Abholzung des Regenwalds.

Am Hafen von Belém machten am Morgen parallel einige Dutzend Aktivisten – unter anderem von Fridays for Future Deutschland und Brasilien – mit Sprechchören und Plakaten auf sich aufmerksam. «Klimakrise eskaliert – Merz ignoriert», war auf einem davon zu lesen. Zwei Teilnehmer von den Philippinen berichteten zudem, wie stark erst kürzlich wieder ein Taifun ihr Land getroffen hat. «Wir wollen Klimagerechtigkeit – und zwar jetzt», rief die Gruppe.

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