Iran-Sanktionen der USA: Auch Schweizer im Visier?
Nach dem US-Repräsentantenhaus hat auch der Senat für einen Gesetzentwurf gestimmt, der Strafen für Firmen vorsieht, die den Iran mit Benzin beliefern. Davon wären auch Glencore, Vitol und Trafigura betroffen - Firmen mit Sitz in der Schweiz.
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“Besonders besorgniserregend” sei laut dem US-Senat der Umstand, dass Schweizer Firmen bis zu 80% der Benzinimporte des Erdöllands Irans geliefert hätten.
Die Islamische Republik hat aufgrund ihrer Schwierigkeiten im Bereich ihrer veralteten Raffineriekapazitäten seit längerem nicht mehr die Möglichkeit, das im eigenen Land gewonnene Erdöl zu verarbeiten. Deshalb muss das von der schiitischen Geistlichkeit regierte Land mit Interessen im Atombereich 40% seines benötigten Treibstoffs importieren.
Glencore ist ein globaler Rohstoffkonzern mit Sitz im Kanton Zug, Vitol hat seinen Sitz in Genf, Trafigura ist ein schweizerisch-niederländisches Unternehmen. Neben den Schweizer Firmen nennt die US-Gesetzesvorlage auch British Petroleum (BP), die französische Total und die indische Reliance Industries als wichtige Benzinlieferanten Irans.
Die USA möchten die Sanktionen für Handelspartner des Irans als Druckmittel im Atomstreit mit Teheran einsetzen. US-Präsident Barack Obama könnte den betroffenen Unternehmen künftig eine Geschäftstätigkeit in den USA untersagen, wenn sie den Iran mit Ölraffinerie-Produkten beliefern.
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