Jung sein in einer sicheren und sozialen Schweiz
Die dreitägige Jugendsession im Bundeshaus ist mit einer Rede von Bundesrätin Ruth Drefuss zu Ende gegangen.
“Schweiz – sozial und sicher” war das Thema des diesjährigen Treffens, an dem mehrere Petitionen verabschiedet wurden.
Zum Abschluss der 11. Eidgenössischen Jugendsession hat Bundesrätin Ruth Dreifuss im Bundeshaus in Bern für eine umfassende Sicht der Sicherheit plädiert. Die Politik müsse die Ängste ernst nehmen, aber Visionen über den Tag hinaus aufzeigen.
Die zunehmende Verunsicherung vieler Menschen müsse die Politikerinnen und Politiker zu einer positiven Reaktion bringen, sagte Dreifuss am Samstag vor dem Plenum im Nationalratssaal. Die soziale Sicherheit müsse als Teil einer Gesamtpolitik begriffen und realisiert werden. Sicherheit indessen sei kein statischer Zustand.
Petitionen verabschiedet
In der Plenarversammlung wurden im weiteren die von den Arbeitsgruppen vorbereiteten Petitionen verabschiedet. Nationalratspräsidentin Liliane Maury Pasquier wird die Eingaben im Namen des “echten” Parlaments entgegennehmen.
In den Petitionen fordern die Jugendlichen mehr Investitionen in den Informatikunterricht, Vergleichstests in den Volksschulen und Integrationsmassnahmen wie in Basel, das einen hochdeutschen Kindergarten führt. Ausländer sollen probeweise während zwei Jahren das kommunale Stimm- und Wahlrecht erhalten.
Eine unabhängige Stelle für Drogentests, eine Ombudsstelle gegen Polizeigewalt sowie ein Verbot von Gummischrot und “chemischen Kampfstoffen” an Demonstrationen stehen ebenso in den Petitionen wie der Stopp des Baus neuer Nationalstrassen.
Früh übt sich….seit 11 Jahren
Die 11. Jugendsession hatte am Donnerstag im Nationalratssaal begonnen. Bundesrätin Ruth Dreifuss und Bundesrat Samuel Schmid begrüssten die 200 Jugendlichen zwischen 14 und 21. Die Session war dem Thema “Die Schweiz – sozial und sicher?” gewidmet.
Am Donnerstagabend fand eine Debatte mit SP-Präsidentin Christiane Brunner zur Frage “Bringt mehr Staat mehr Sicherheit?” statt. Der Freitag war der Diskussion in Arbeitsgruppen gewidmet.
Die erste Jugendsession fand 1991 aus Anlass der 700-Jahr-Feier statt. Seither wurde der Anlass zunehmend professionalisiert und durch ein Forum ergänzt, das den Petitionen Nachdruck verschaffen soll.
2000 sollte die Session aus dem Nationalratssaal verbannt werden. Nach heftigen Protesten kam die Parlamentsführung aber auf diesen Entscheid zurück.
swissinfo und Agenturen
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