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K+S präzisiert nach Gewinnschub Prognose – Mehr Kaliabsatz erwartet (AF)

KASSEL (awp international) – Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S sieht nach einem Umsatz- und Gewinnschub im zweiten Quartal die Talsohle durchschritten. “Auch im zweiten Halbjahr dürfte sich der positive Trend bei der Düngemittelnachfrage fortsetzen”, sagte Konzernchef Norbert Steiner am Donnerstag laut Mitteilung. Er hob die Kaliabsatzerwartung für 2010 erneut an und konkretisierte die Umsatz- und Gewinnprognosen für den Dax -Konzern. Die weitere Normalisierung der Düngemittelnachfrage und die Einbeziehung der im vergangenen Jahr erworbenen Morton Salt seien im zweiten Quartal die wesentlichen Treiber der positiven Geschäftsentwicklung.
Für das laufende Jahr rechnet Steiner weiter mit einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg. Er konkretisierte nun aber die Prognosen: Demnach dürfte der Umsatz auf 4,6 bis 5,0 Milliarden Euro klettern, während das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern (EBIT I) und vor Bewertungsveränderungen von Derivaten (insbesondere zur Absicherung von Wechselkursrisiken) auf 550 bis 600 Millionen Euro zulegen sollte. Im Krisenjahr 2009 hatten die Kasseler 3,6 Milliarden Euro umgesetzt und operativ 238 Millionen Euro verdient. Beim bereinigten Gewinn stellte Steiner 330 bis 370 Millionen Euro (Vorjahr: 93,6 Mio Euro) in Aussicht. Insgesamt seien 2010 Abschreibungen von rund 250 Millionen Euro zu erwarten.
KALIABSATZPROGNOSE ERNEUT ERHÖHT
Im laufenden Jahr sollte die Düngemittelnachfrage – insbesondere bei Kalidüngemitteln – deutlich anziehen wegen der zu Jahresbeginn geringen Düngerbestände in der Handelsstufe und der nach zwei sehr guten Ernten und der Minderdüngung seit Herbst 2008 in vielen Böden gesunkenen Kaligehalte. Wegen der im Vergleich zum Krisenjahr 2009 wieder höheren Nachfrage schraubten die Kasseler ihre Kaliabsatz-Prognose für 2010 erneut um rund 0,5 Millionen Tonnen auf 7,0 (2009: 4,3) Millionen Tonnen nach oben. Auch weltweit dürfte sich der Kaliabsatz mit nun erwarteten rund 50 Millionen Tonnen (alte Prognose: 45-50; 2009: 32 Mio Tonnen) stärker als bisher erwartet erholen. Getragen werde die höhere Prognose insbesondere von einer stärkeren Erholung der Märkte in Europa und Nordamerika sowie einer höheren Verbrauchserwartung in Lateinamerika, hiess es.
Bereits im zweiten Quartal profitierten die Kasseler von der anziehenden Düngernachfrage und steigerten Umsatz- und Gewinn kräftig. Von April bis Juni kletterte der bereinigte Gewinn auf 97,5 (-44,3) Millionen Euro. Unbereinigt lag der Gewinn bei 76,3 (-30,2) Millionen Euro. Der Umsatz legte dank der weiteren Belebung bei Dünger und des durch einen Zukauf gestärkten Salzgeschäfts um 43 Prozent auf 1,059 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis (EBIT I) kletterte auf 155,5 (18,1) Millionen Euro. Dabei hätten alle Geschäftsbereiche ihre Ertragslage verbessert. Kali- und Magnesiumprodukte sowie Stickstoffdüngemittel profitierten von der seit Jahresbeginn anhaltenden deutlich höheren Nachfrage nach Düngemitteln. Das Ergebnis im Salzgeschäft erhöhte sich konsolidierungsbedingt deutlich. Die Kennzahlen lagen über den Erwartungen der von dpa-AFX befragten Analysten.
AKTIE UNTER DRUCK
Am Finanzmarkt war die Reaktion dennoch eher verhalten. Die Aktien büssten im frühen Handel 2,70 Prozent auf 40,865 Euro ein, während sich der Dax kaum bewegte. Die Quartalszahlen fielen einer ersten Händlereinschätzung zufolge “besser als erwartet” aus. Ein anderer Börsianer bemängelte aber die operative Ergebnisprognose für 2010. Diese liege wegen Abschreibungen unter den Erwartungen. Dies setze die Aktien unter Druck./jha/stb/tw

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