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Kantonalbanken: Gewinn mehr als verdoppelt

Trotz Einbrüchen im Handelsgeschäft verzeichneten viele Kantonalbanken im letzten Jahr Spitzenresultate. Keystone Archive

Die Schweizer Kantonalbanken haben erneut ein erfreuliches Geschäftsjahr hinter sich. Der Bruttogewinn aller 24 Institute stieg im Jahr 2000 um 10,5 Prozent auf 3,35 Mrd. Franken. Stark zugelegt hat die Gruppe in der Vermögensverwaltung.

Im traditionell stärksten Ertragspfeiler, dem Zinsengeschäft, verzeichneten die Staatsinstitute ein Ertragswachstum von 7,8 Prozent auf 4,2 Mrd. Franken. Zahlreiche Kantonalbanken hätten das beste Resultat seit ihrem Bestehen erzielt, teilte der Verband Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB) am Freitag (23.03.) mit.

Einbruch beim Handelsgeschäft

Zu den Spitzenresultaten hat insbesondere das Kommissions- und Dienstleistungs-Geschäft beigetragen. Hier kletterten die Erträge um 15,3 Prozent auf 1,6 Mrd. Franken. Die starke Zunahme verdanken die Kantonalbanken internem Wachstum wie auch Akquisitionen im Bereich Vermögensverwaltung.

Einen markanten Einbruch verzeichneten die Institute jedoch im Handelsgeschäft (minus 12,7 Prozent auf 504 Mio. Franken).

Jahresgewinn mehr als verdoppelt

Mit einem Anstieg um 108 Prozent hat die Bankengruppe ihren Jahresgewinn auf 922 Mio. Franken mehr als verdoppelt. Grund sind niedrigere Abschreibungen (minus 9,7 Prozent) und um 20,5 Prozent weniger Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste.

Zudem hatte im Vorjahr die Genfer Kantonalbank mit einem Abschreiber von einer halben Milliarde den Jahresgewinn der Gruppe stark belastet.

Kantone profitieren

Vom hohen Jahresgewinn profitieren die Kantone: Ihnen fliessen insgesamt 589 Mio. Franken als Verzinsung des Dotationskapitals, Gewinnablieferung und Entschädigung zu. Die Bilanzsumme betrug im vergangenen Jahr 303 Mrd. Franken.

Gedämpfter Ausblick wegen Börsenlage

Für das laufende Jahr geben sich die Kantonalbanken vorsichtig. Wegen der unsicheren Börsenlage rechnen die meisten Institute damit, die letztjährigen Rekordergebnisse nicht mehr ganz zu erreichen.

Inlandgeschäft beträgt einen Drittel

Die Gruppe der Schweizer Kantonalbanken zählt 24 Institute. Diese beschäftigen in rund 900 Geschäftsstellen gegen 17’00 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Marktanteil der Kantonalbanken im Inlandgescäft liegt bei rund 30 Prozent.

swssinfo und Agenturen

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