Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Gymnasium: Mehr Optionen oder aufgeschobene Entscheidungen?

Die Anzahl junger Schweizerinnen und Schweizer, die das Gymnasium einer Berufslehre vorziehen, nimmt zu. Doch die Hälfte von ihnen macht keinen Universitätsabschluss. Warum ist mehr Schulbildung immer noch attraktiv?

Für einige Schülerinnen und Schüler ist es zu früh, sich mit 14 oder 15 Jahren bereits zu entscheiden, in welche Richtung sie sich ausbilden lassen wollen. Zudem lasse das Gymnasium ihnen langfristig mehr Optionen offen, sagen sie.

Fachverbände, die Berufslehren anbieten, erklären, Jugendliche, die sich aus Unsicherheit für das Gymnasium entschieden, sollten die Möglichkeiten von Berufslehren genauer studieren.

Christine Davatz vom Gewerbeverband erklärt, dieses System erlaube auch Weiterbildungen mit Berufsmatura-Abschluss. “Wir brauchen gute Fachleute, und diese bilden wir in der Berufsbildung aus”, sagt sie.

Der Ökonom Rudolf Strahm ergänzt, das Bild einer Lehre als sehr praxisbezogener Karriereweg sei überholt und falsch – die meisten Berufslehren führten zu sehr anspruchsvollen Berufen, bei denen höherschwelliges Wissen erforderlich sei.

Professor Walther Zimmerli hingegen verlangt, dass mehr Jugendliche ans Gymnasium gehen, um die akademische Position der Schweiz zu stärken. “Wir sind Innovationsland Nummer 1. Das erreicht man nicht allein durch eine Berufsbildung”, sagt er.

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft