Kaum Entlastung für die Strasse
Die Bahn 2000 entlaste die A1 zwischen Zürich und Bern kaum. Es brauche den Ausbau der Autobahn auf sechs Spuren. Zu diesem Schluss kommt das Komitee der "Avanti"-Initiative. Es verlangt den Ausbau der A1 auf sechs Spuren - dies aufgrund einer Studie im Auftrag des Touring-Clubs (TCS) der Schweiz.
In den Jahren 1997 bis 2000 haben sich die Staustunden auf der A1 vervierfacht, zeigt die Studie. Ohne Ausbau komme es auf der A1 in den nächsten Jahren “zu massiven Verkehrsbehinderungen infolge Verkehrsüberlastung”. So fasst das Initiativkomitee die vom Zürcher Büro Abay & Meier verfasste Studie zusammen.
Entlang der A-1, zwischen Bern und Olten bauen die Schweizerischen Bundesbahnen ihre Strecke aus. Bahn 2000 soll die Verbindung zwischen Bern und Zürich, aber auch Zürich – Genf schneller machen und die Strasse entlasten. Genau das aber werde nicht geschehen, sagt die TCS-Studie.
Viel Fernverkehr auf der A1
Die Autoren der Studie rechnen hoch, dass Bahn 2000 die A1 zwar um vier bis acht Prozent entlasten wird. In den nächsten zwanzig Jahren wird der Verkehr auf der A1 gemäss Studie aber um bis zu dreissig Prozent zunehmen. Die Verfasser legen ihrer Prognose ein jährliches Wachstum von 1,6 Prozent zugrunde; das entspricht etwa der Hälfte der bisherigen Wachstumszahlen.
Sollte die A1 auf drei Spuren ausgebaut werden, wäre Mehrverkehr die Folge. Die Studie rechnet – je nach Streckenabschnitt – mit einem Plus von 0,4 bis 5,4 Prozent. Die Nachfrage im öffentlichen Verkehr würde dagegen leicht sinken.
Problem Agglomeration nicht gelöst
Der TCS ist einer der Initianten der “Avanti”-Initiative. Dieses Volksbegehren verlangt neben einer zweiten Gotthardröhre, die A1 zwischen Zürich und Bern sowie zwischen Lausanne und Genf auf sechs Spuren auszubauen.
Der Bundesrat lehnt die Initiative ab. Er wird demnächst entscheiden, ob er einen Gegenvorschlag ausarbeitet. Laut Michael Gehrken, dem Pressesprecher des Bundesamtes für Strassen (ASTRA), zeigt die Studie, dass die “Avanti”-Initiative die Engpässe in den Agglomerationen nicht lösen könne.
Zudem mache die Studie deutlich, dass die Nachfrage nach öffentlichem Verkehr vorab in den Agglomerationen sinke, argumentiert Gehrken. Doch genau im Raum Zürich und Bern habe man die grössten Verkehrsprobleme: “Die sind nicht allein strassenseitig zu lösen”.
swissinfo und Agenturen
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