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Kinder wollen weniger Gewalt

Die Kinder liessen ihre Wünsche fliegen - und hörten dem Bundesrat nicht nur zu, sondern sagten auch ihre Meinung. Keystone

Wären die Kinder an der Macht, würden sie sich für mehr Schutz vor Gewalt einsetzen. Dies ergab eine Umfrage von UNICEF bei 17'000 Schweizer Kindern.

Fünf Jahre nach der Ratifizierung der UNO-Kinderrechts-Konvention sollten die Kinder mittels der Umfrage eine Stimme erhalten. Befragt wurden im Januar 9- bis 15-Jährige. Rund 50% hätten geantwortet, sagte Elsbeth Müller, Generalsekretärin von UNICEF Schweiz, am UNICEF-Kindertag in Basel.

Die Auswertung der Resultate ist noch nicht abgeschlossen, Trends stehen jedoch bereits fest: “Wenn ich Bundesrat oder Bundesrätin wäre, würde ich meine Versprechen halten”, versicherten 92% der Kinder. 87% würden die Kriminalität strenger verfolgen. Nur gerade 28% würden genau so handeln, wie der jetzige Bundesrat es tut.

Gewalt und Umweltschutz

Die Gewalt ist die Hauptsorge der Kinder. 93% würden mehr Schutz vor Gewalt ermöglichen, wenn sie an der Macht wären. Auch Umweltschutz scheint den Kindern wichtig zu sein: 83% gaben an, sie würden als Bundesrat mehr dafür tun.

Zum UNICEF-Kindertag versammelten sich in Basel mehr als 300 Kinder. Sie nahmen an Workshops mit Muskerinnen, Politikern und Medien teil. Zudem befragten sie auf den Strassen Basels Erwachsene zu Kinderrechten.

König der Welt

Am Nachmittag sprach Bundesrat Joseph Deiss zum jungen Publikum. Er befasste sich mit einer der Fragen, die den Kindern in der Umfrage gestellt worden waren: “Was würde ich für die Kinder tun, wenn ich König der ganzen Welt wäre?”

Als erstes würde König Deiss dafür sorgen, dass alle Kinder ein sicheres Zuhause hätten und zur Schule gehen könnten statt zu arbeiten oder als Soldaten zu kämpfen. Aber auch für die Schweizer Kinder würde er etwas tun, versicherte der Aussenminister. Er würde dafür sorgen, dass sie sich glücklich fühlten.

“Ich bin aber nicht König, ich bin nur Bundesrat”, stellte Deiss fest. Und selbst wenn er König wäre, könnte er die Probleme der Kinder auf der Welt nicht alleine lösen. Die Kinder überreichten Deiss ihrerseits eine Petiton. Zum Abschluss des Tages entschwebten 500 Ballone. Jeder trug eine Botschaft im Zusammenhang mit den Kinderrechten.

swissinfo und Agenturen

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