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Kläranlagen wie Autobahnen

Wenig appetitlich, aber notwendig: der Unterhalt der Kanalisation. www.umwelting.ethz.ch

Der Unterhalt des weitverzweigten Kanalisationsnetzes und der Kläranlagen ist eine der kostspieligsten Aufgaben im Gewässerschutz.

Aber die Behörden der Abteilungen für Wasserschutz kümmern sich auch um andere Aspekte, beispielsweise die Informationskampagnen zur Verminderung der Nitrat-Verwendung in der Landwirtschaft.

In den letzten 20 bis 30 Jahren haben der Bund, die Kantone und Gemeinden erhebliche Anstrengungen unternommen, um ein Kanalisationsnetz mit Kläranlagen aufzubauen. Diese Investitionen tragen einen entscheidenden Anteil für die heutige, gute Wasserqualität in der Schweiz.

“Die finanziellen Aufwendungen sind aber noch keinesfalls abgeschlossen”, sagt Edwin Müller vom Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal). Das System bedürfe eines ständigen Unterhalts. “Es ist wie eine Autobahn, die man ständig reparieren und erneuern muss.”

Dies macht nach wie vor erhebliche Investitionen von Seiten der öffentlichen Hand nötig. Die Behörden sind im Gewässerschutz gleichzeitig aber auch noch an anderen Fronten beschäftigt.

So werden beispielsweise Initiativen für die Renaturierung von Flussläufen lanciert. Geld ist aber auch für Sensibilisierungskampagnen wie im “Jahr des Wassers 2003” nötig.

Kampagne: Weniger Nitrate ins Wasser

Eine Kampagne betritt die Reduzierung der Nitrat-Konzentrationen im Grundwasser. “In einigen Regionen werden nach wie vor Düngemittel mit zu hohen Nitrat-Werten verwendet”, sagt Müller. Deshalb sei ein ständiger Dialog mit Landwirten nötig, um diese zu überzeugen, auf alternative Produkte umzusteigen.

Der Leiter des Amtes für Wasserhygiene im Buwal unterstreicht aber, dass das Grundwasser in der Regel nicht durch eingedrungenes Nitrat verschmutzt ist.

“Doch es gibt natürlich Fälle, in denen die Düngung der Felder sich auf die Qualität des Grundwasser auswirkt.” Wenn solches Sickerwasser in der Nähe von Brunnen auftauche, könnte das Trinkwasser darunter leiden.

Es handle sich aber um seltene Fälle. Deshalb betont der Buwal-Chemiker, dass die Wasserqualität in der Schweiz im Grossen und Ganzen sehr gut ist.

swissinfo, Fabio Mariani

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