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Klareres Handeln gegen Jugendkriminalität

Rasches, konsequentes Reagieren gegen kriminelle Taten Jugendlicher wäre wichtig. Dies ist das Fazit einer Expertentagung in Zürich.

Im Vorfeld des zweiten Zürcher Präventionsforums Jugendkriminalität war es zufälligerweise zu zwei Tötungsdelikten in der Schweiz und dem Amoklauf im deutschen Winnenden gekommen. Täter und Opfer waren mehrheitlich im Jugendalter.

Die Gewaltdelikte seien in den letzten Jahrzehnten häufiger und vor allem viel brutaler geworden, sagte der Zürcher Strafrechtler Martin Killias an der Tagung. Er und Kollegen aus verschiedenen Fachrichtungen sprachen sich für eine klarere Haltung der Behörden gegenüber schweren Gewalttaten junger Delinquenten aus.

Gegenüber den 1980er- und Mitte der 1990er-Jahre werden heute laut Killias sicher zwei- bis dreimal mehr Opfer spitalreif zugerichtet. Widersprüche zu Statistiken, die einen Rückgang der Jugendkriminalität auswiesen, seien unter anderem dadurch zu erklären, dass die Schweregrade von Delikten nicht überall gleich erfasst würden, so Killias.

Der Zürcher stellte das Phänomen in den Zusammenhang unter anderem mit dem Freizeitverhalten. Dieses sei heute ein ganz anderes als vor 15 oder 20 Jahren.

Zudem greift laut den Tagungsteilnehmern auch die Altersgrenze für das Jugendstrafrecht von 18 Jahren zu kurz. Einbezogen werden müssten junge Menschen von etwa 15 bis 30 Jahren.

swissinfo und Agenturen

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