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Klein- und Mittelbetriebe in der Schweiz in Topform

Die Spühl AG in Wittenbach. Ein KMU-Unternehmen, das Maschinen für Matrazenfedern herstellt. (RDB)

Gemäss einer Studie der Grossbank UBS sind die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in hervorragender Verfassung. Für das erste Quartal 2007 rechnet die Studie aber mit einem verlangsamten Wachstum.

Das KMU-Barometer zeigt gleichzeitig auf, dass viele Unternehmen auf der Suche nach Personal sind, insbesondere nach Fachkräften.

Den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), der Stütze der Schweizer Wirtschaft, geht es blendend. Im Gleichklang mit der gesamten Wirtschaft dürften sie den Höhepunkt des Wachstums aber überschritten haben. Dies ist das Fazit aus dem vierteljährlichen KMU-Barometer, das die UBS am Montag veröffentlicht hat.

Im ersten Quartal 2007 sei mit einem “immer noch soliden, wenn auch leicht verlangsamten” Wachstum zu rechnen, wie die Umfrage bei rund 500 KMU mit weniger als 200 Beschäftigten ergab.

Mehr Umsatz und Gewinn

Im vierten Quartal 2006 stabilisierte sich das Geschäftsniveau auf hohem Niveau. Demnach verbuchten 55% der Betriebe höhere Umsätze als im Vorquartal. Im dritten Quartal hatten 54% der Betriebe höhere Gesamtumsätze gemeldet.

Dank der guten Konjunktur konnten die KMU im vierten Quartal vor allem im Dienstleistungs- und Industriesektor höhere Verkaufspreise durchsetzen. Dies führte zu einem weiteren Gewinnanstieg. Bei rund 31% der Betriebe verbesserte sich die Gewinnsituation.

Dringend gesucht: Fachpersonal

Um die wachsende Nachfrage bewältigen zu können, stellten die KMU kräftig neues Personal ein, wobei sich der Schwerpunkt der Rekrutierung von der Industrie- in die Dienstleistungsbranche verlagerte.

Rund 35% der KMU meldeten bei der Umfrage eine Anzahl offener Stellen, die leicht bis stark über dem langfristigen Durchschnitt lag. Damit dürfte sich die Erholung im Arbeitsmarkt fortsetzen, wie die UBS weiter schreibt.

Für jedes vierte kleinere oder mittlere Unternehmen ist der Fachkräftemangel ein schwerwiegendes Problem. Beinahe jedes zweite KMU ist allerdings der Auffassung, dass sich die Situation mit der schrittweisen Öffnung des Schweizer Arbeitsmarkts für EU-Bürger entschärft hat.

Trend hält an

So haben sich im vergangen Jahr 60% der Betriebe ihr Fachpersonal auch im Ausland gesucht. Auch für 2007 plant laut Umfrage eine Mehrheit der KMU, Fachkräfte ausserhalb der Schweiz anzuwerben.

Für das Konjunktur-Barometer befragt die UBS quartalsweise 700 Betriebe – davon 500 KMU und 200 Grossbetriebe. Die Studie erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Gewerbeverband (SGV).

swissinfo und Agenturen

Die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sind das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft.

KMU sind Betriebe mit bis zu 250 Angestellten.

Bei 99,7% der 307’000 Schweizer Unternehmen handelt es sich um KMU. Sie beschäftigen 66,8% der gesamten Arbeitskräfte.

Knapp 90% aller KMU beschäftigen weniger als zehn Mitarbeitende.

Gemäss einer Studie aus dem Jahr 2004 werden neun von zehn Schweizer Betrieben von Familien geführt.

Gemäss der Konjunktur-Forschungsstelle KOF der ETH Zürich wächst die Wirtschaft auch in den nächsten Monaten weiter.

Für das 1. und 2. Quartal 2007 wird wiederum mit einem überdurchschnittlichen Wachstum gerechnet. Allerdings dürfte der Aufschwung etwas abflachen.

Eine positive Entwicklung sieht die KOF auch beim Arbeitsmarkt. Fast alle Branchen hätten ihren Personalbestand erhöht. Es gebe aber vermehrt Personalengpässe.

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