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KORR/Devisen: Euro gibt in sehr nervösem Umfeld stark nach

(Korrigiert wird der letzte Satz im zweiten Absatz. Norwegen gehört weder der EU noch dem Euroraum an.)
FRANKFURT (awp international) – Der Euro hat zum Wochenausklang in einem sehr nervösen Umfeld stark nachgegeben. Am späten Freitagnachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,4150 US-Dollar und damit fast zwei Cent weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag noch auf 1,4237 (Donnerstag: 1,4265) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7024 (0,7010) Euro.
Im Vormittagshandel hatte der Euro zunächst rund einen Cent nachgegebn, was Händler mit Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende begründeten. Bis dahin hatte sich der Euro in der laufenden Woche um rund dreieinhalb Cent erholt. Im Nachmittagshandel gab der Euro jedoch noch stärker nach. Am Markt wurden als Grund Meldungen genannt, wonach Norwegen seine Hilfszahlungen an das hochverschuldete Griechenland einstellen wolle. Entsprechende Äusserungen hatte Norwegens Aussenminister Jonas Gahr Store bereits am Donnerstag im Parlament getätigt. Norwegen gehört weder der Europäischen Union noch dem Euroraum an.
“Die abrupten Kursverluste zeigen, wie nervös die Märkte derzeit sind”, sagte Devisenexperte Özgür Atasever vom Bankhaus Metzler. Darüber hinaus verwies der Experte auf das geringe Volumen der Hilfszahlungen Norwegens an Griechenland. Gleichwohl hält die Debatte um den grössten Euro-Schuldensünder an. So hatte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann am Freitag die ablehnende Haltung der EZB zu einer “weichen” Umschuldung Athens bekräftigt. Eine Verlängerung der Laufzeiten griechischer Staatsanleihen berge grosse Gefahren, hatte Weidmann gewarnt. Unterdessen senkte die US-Ratingagentur Fitch die Bonität Griechenlands am späten Nachmittag um gleich drei Noten.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87705 (0,88130) Britische Pfund , 116,27 (116,83) Japanische Yen und 1,2477 (1,2616) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.490,75 (1.493,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 33.240,00 (33.060,00) Euro./bgf/he

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