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Kosovo-Bauern sollen noch mehr Schweizer Kühe erhalten

Kosovo bleibt für die humanitäre Hilfe der Schweiz prioritär. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) hat dafür in diesem Jahr rund zehn Mio. Fr. vorgesehen. Zudem wünscht sie eine weitere Lieferung von 1000 bis 1500 Kühen nach Kosovo.

Kosovo bleibt für die humanitäre Hilfe der Schweiz prioritär. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) hat dafür in diesem Jahr rund zehn Mio. Fr. vorgesehen. Zudem wünscht sie eine weitere Lieferung von 1000 bis 1500 Kühen nach Kosovo.

“Die Schweiz hat eine sehr wichtige Rolle im Wiederaufbau des Kosovo zu übernehmen, weil sie viele Flüchtlinge aufgenommen hat”, sagte DEZA-Chef Walter Fust nach einer zweitägigen Evaluationsreise in die Region.

900 Häuser repariert

Durch mehrere Projekte wurden 1999 – vor allem im Südwesten des Kosovo – nahezu 900 Häuser repariert. Im Rahmen von Familienzusammenführungen konnten 11′ 000 Personen den Winter unter akzeptablen Bedingungen verbringen, wie Daniel Züst, Chef der DEZA- Mission in Pristina, vor Journalisten sagte.

Pro Haus seien durchschnittlich 10’000 Franken aufgewendet worden. “Die verteilten Beträge variieren zwischen 5000 und 16’000 Franken”, präzisierte Züst. In diesem Jahr wollen die zur Zeit 22 Schweizer Experten insbesondere die Wasserleitungen wieder in Stand stellen.

“Kühe für Kosovo” gedeihen

Gleichzeitig steht auch die Landwirtschaft auf der Prioritätenliste der DEZA. Neben der Lieferung von Saatgut und Traktoren will sie gemeinsam mit dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) die Aktion “Kühe für Kosovo” fortführen. Ein Entscheid darüber sollte bis Ende Januar gefällt sein.

BLW-Direktor Hans Burger, ebenfalls Teilnehmer der Reise, zeigte sich beeindruckt von den Ergebnissen der Initiative vom Herbst 1999. Zusammen mit Fust begab er sich diese Woche in die Region Djakovica im Südosten der Provinz, wo der Viehbestand während des Kriegs um mehr als 80 Prozent dezimiert worden war.

Bis jetzt sind 417 Kühe und Kälber der insgesamt rund 500 transportierten Tiere in fünf Dörfer der Region Djakovica gebracht worden. Sie wurden Personen zugeteilt, die bereits über das nötige Wissen für die Viehzucht verfügten.

“Beide Seiten gewinnen durch diese Aktion: Die Schweizer Bauern, die wegen der EU-Exportsperre für lebendes Vieh neue Absatzmöglichkeiten suchen und die Bauern aus Kosovo, die alle ihre Tiere im Krieg verloren haben”, sagte Burger.

Schon 400 Kälber geboren

Der Gesundheitszustand der gelieferten Tiere sei einwandfrei. Die im September gelieferten Kühe, bei welchen die Kosten (zwischen 2000 und 2’700 Fr. pro Tier) von der DEZA und dem BLW aufgeteilt worden waren, haben für ihre eigenen Nachkommen bereits gesorgt: Rund 400 Kälber haben bis jetzt das Licht der Welt erblickt.

SRI und Agenturen

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