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KPN verdient zum Jahresschluss weniger als gedacht – E-Plus hilft beim Umsatz

AMSTERDAM (awp international) – Der niederländische Telekomanbieter KPN hat im vierten Quartal operativ weniger verdient als von Analysten erwartet und bei dieser Kenngrösse auch sein Jahresziel verfehlt. Der Umsatz wuchs um ein halbes Prozent auf 3,39 Milliarden Euro, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um vier Prozent auf 1,359 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Zuwächse hat der Konzern allein seinen Auslandsmärkten, darunter Deutschland mit seiner Tochter E-Plus, zu verdanken. Der wachsende Wettbewerb zusammen mit sinkenden Entgelten wegen staatlicher Regulierung hätten das Geschäft belastet, hiess es weiter.
Die Aktie verlor am Morgen mehr als ein halbes Prozent, während andere Telekomwerte wie Vodafone oder Telefonica deutliche Gewinne verzeichneten.
Der Nettogewinn brach im Schlussquartal um mehr als die Hälfte auf 475 Millionen Euro ein. Allerdings hatte im Vorjahr ein mehrere hundert Millionen Euro schwerer Steuerbonus diese Kenngrösse stark nach oben getrieben. Mit dem Zahlenwerk traf KPN sein Jahresziel für den Umsatz, der mit 13,4 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres stagnierte. Das EBITDA sollte laut Prognose grösser als 5,5 Milliarden Euro ausfallen, scheiterte aber an dieser Marke. Die Aktionäre können sich indes über die versprochene Dividende in Höhe von 0,80 Euro je Aktie freuen.
Bei der deutschen Tochter E-Plus lief es im Gegensatz zur Mutter im Schlussquartal rund. Die Zahl der Kunden kletterte um 7,6 Prozent auf 20,4 Millionen. Im Schlepptau stieg der Service-Umsatz um 4 Prozent auf 781 Millionen Euro und der Gesamtumsatz auf 820 Millionen Euro. Der durchschnittliche Umsatz je Kunde und Monat stagnierte indes bei 13 Euro.
Für das jüngst angelaufene Jahr kündigte der im April scheidende Vorstandschef Ad Scheepbouwer ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von einer Milliarde Euro an. Sonst bekräftigte er den bereits veröffentlichten Ausblick für 2011. Demnach soll das EBITDA wachsen und die Investitionen mehr als zwei Milliarden Euro betragen. Ein Wachstum des freien Cashflows und eine Dividende von mindestens 0,85 Euro stellt der Konzern ebenfalls in Aussicht./stb/enl/wiz

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