Ausstellung spürt Herkunft von Kunstwerken auf
Das Kunstmuseum Bern möchte eine Vorreiterrolle bei der Herkunftsforschung einnehmen. Diese Entscheidung wurde als Folge der umstrittenen Erbschaft von Cornelius Gurlitts Sammlung gefällt. Mit der Ausstellung "Moderne Meister" macht das Museum reinen Tisch mit der eigenen Raubkunst.
Dieser Inhalt wurde am 08. April 2016 - 11:00 publiziert- Español Exhibición que traza el origen de obras de arte
- Português Exposição traça origem de obras de arte
- 中文 追溯艺术品的来源
- Français Une exposition trace l'origine des œuvres d'art
- عربي معرض جديد يقتفي مسارات الأعمال الفنية
- Pусский Швейцарский музей проверит происхождение картин
- English Exhibition traces origin of artworks
- 日本語 ベルン美術館の「近代美術の巨匠展」を写真で見る
- Italiano Una mostra per seguire le tracce delle opere d'arte
"Moderne Meister" geht der Frage nach, auf welchen Wegen Gemälde von Franz Marc, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee und Otto Dix ins Kunstmuseum Bern gelangten.
Von 525 Kunstwerken, die vor 1945 erstellt und vom Museum nach 1933 gekauft wurden, gibt es bei 337 Lücken in der Abfolge der Besitzer. Das berichtete die Berner Zeitung. Das Museum möchte dieses Jahr ein Forschungsprojekt zur Herkunft beginnen, sagte der Direktor des Kunstmuseums Bern Matthias Frehner gegenüber der Zeitung. "Das ist eine riesige Aufgabe", meinte er.
Einige Kunstwerke müssen letzten Endes den Erben der ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben werden. Das Gemälde "Dünen und Meer" von Kirchner beispielsweise, das vom Kunstmuseum im Jahr 2000 erworben wurde, ist im Rahmen der Nazikampagne gegen "entartete Kunst" aus einem Deutschen Museum beschlagnahmt worden. Kunstwerke, die Deutschen Museen gehörten, sind zwar nicht Gegenstand von Rückforderungsklagen. Doch die Forscher klären ab, ob das spezifische Gemälde eine Leihgabe privater Eigentümer war, die es folglich zurückerhalten sollten.
Das Museum wartet immer noch auf den Bescheid, ob es die umstrittene Sammlung von Cornelius Gurlitt erben wird. Als Gurlitt 2014 starb, vermachte er dem Kunstmuseum etwa 1500 Kunstwerke, die er in seinen beiden Wohnungen in München und Salzburg versteckt hatte. Eine ältere Cousine focht das Testament an, und ein Münchner Gericht wird darüber befinden müssen, ob Gurlitt – der den Schatz selbst von seinem Vater geerbt hatte – geistig in der Lage war, ein Testament zu schreiben.
Das Kunstmuseum sagte, es wolle nichts mit Werken aus der Sammlung zu tun haben, die von den Nazis geraubt wurden. Bis jetzt wurden fünf Kunstwerke der Gurlitt-Sammlung als Nazi-Beute identifiziert und zur Rückgabe an die ursprünglichen jüdischen Eigentümer empfohlen.
Das Berner Museum organisiert zusammen mit der Bundeskunsthalle in Bonn eine Doppelausstellung der Gurlitt-Sammlung, die Ende dieses Jahres eröffnet werden und bis 2017 dauern soll.
(Text: Catherine Hickley)
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