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Lindt & Sprüngli eilt von Rekord zu Rekord

Die berühmten Goldhasen von Lindt & Sprüngli. Keystone

Der Zürcher Schokoladekonzern weist für das Jahr 2006 den zwölften Rekordgewinn in Folge aus. Der Reingewinn stieg um einen Fünftel, der Umsatz erreichte knapp 2,6 Milliarden Franken.

Besonders stolz ist Lindt & Sprüngli auf den Umsatz in Nordamerika, der erstmals auf über eine halbe Milliarde Dollar stieg.

Der Gewinn des Schweizer Traditionskonzerns aus Kilchberg bei Zürich stieg 2006 um 21% auf 209 Mio. Franken.

Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 19,4% – so stark wie noch nie – auf 296,9 Mio. Franken.

Der Umsatz kletterte, wie bereits im Januar bekannt gegeben worden war, um gut 15% auf 2,586 Mrd. Franken.

Zum dritten Mal in Folge ist der Konzern damit aus eigener Kraft zweistellig gewachsen. Als “Highlight” bezeichnet Lindt & Sprüngli das Überschreiten der Umsatzgrenze von 500 Mio. Dollar in Nordamerika. Dort hatte der Schweizer Schokoladeproduzent lange unter Anlaufschwierigkeiten gelitten.

Appetit auf hochwertige Schokolade wächst

Die Rekordzahlen sind namentlich dem wachsenden Appetit auf hochwertige Schokolade zuzuschreiben.

Am “durchschlagenden Erfolg” seien aber auch alle anderen Tochtergesellschaften beteiligt gewesen. In jedem wichtigen Marktsegment habe Lindt & Sprüngli mehr verkauft; das Wachstum habe überall jenes des Marktes “um ein Mehrfaches” übertroffen.

Angesichts der “beachtlichen Resultate” soll die Dividende um gut 22% erhöht werden, auf 275 Franken je Namenaktie und auf 27.50 Franken je Partizipationsschein.

Investitionen gefragt

Die Herstellung von Premium-Schokolade werde immer komplexer und sei damit sehr kapitalintensiv, heisst es in der Mitteilung.

Daher sei es um so erfreulicher, dass die anhaltend steigende Nachfrage und die Entwicklung des Geschäftsgangs dem Unternehmen erlaubten, “bedeutende” Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten der Tochtergesellschaften zu tätigen.

Lindt & Sprüngli will in den nächsten drei Jahren über 500 Mio. Franken in die Produktion investieren. Geplant ist unter anderem die Einrichtung einer Produktionslinie für Kakaobohnen-Verarbeitung sowie eine Tafelformanlage in den USA, sagte Firmenchef Ernst Tanner am Dienstag.

Zum laufenden Geschäftsjahr macht Lindt & Sprüngli in der Mitteilung keine Angaben.

swissinfo und Agenturen

Der Berner Rodolphe Lindt schuf 1879 in Bern die erste Schmelzschokolade.

Aus seiner Schokoladefabrik in Bern schied Rodolphe Lindt 1905 aus, nachdem diese bereits 1899 von der Chocolat Sprüngli AG aufgekauft worden war.

Bis heute existiert das Unternehmen unter dem Namen Lindt & Sprüngli.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte erst in der Schweiz, dann im Ausland ein richtiger Schokoladen-Boom ein.

Lindt & Sprüngli reagierte auf die explodierende Nachfrage mit Lizenzverträgen mit ausländischen Herstellern und Übernahmen im Inland.

1994 wurden alle ausländischen Lindt-Betriebe unter einem Holding-Dach vereint. Hauptsitz ist Kilchberg im Kanton Zürich.

Lindt & Sprüngli hat Fabriken in 6 Ländern.

Lindt & Sprüngli 2006:
Reingewinn: 209 Mio. Fr. (+21%)
Umsatz: 2,586 Mrd. Fr. (+15,1%)
Betriebsgewinn: 296,9 Mio. Fr. (19,4%)

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