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Lindt&Sprüngli H1: Umsatz +7,9% (organ. +9,2%) – Ausblick 2010/11 bestätigt (AF)

(ergänzt mit weiteren Details, u.a. Regionen, Ausblick 2011)
Kilchberg (awp) – Der Premiumschokoladen-Hersteller Lindt & Sprüngli ist nach dem schwierigen Vorjahr wieder auf Wachstumskurs. Auf organischer Basis stieg der Umsatz im ersten Semester 2010 um über 9%, womit der Konzern klar Marktanteile gewonnen hat. Die Gewinn- und Umsatzziele für 2010 wurden bestätigt, ausserdem sollen aus heutiger Sicht ab nächstem Jahr die strategischen Ziele wieder erreicht werden.
Der Gruppen-Umsatz stieg in der Berichtsperiode um 7,9% auf 1’057 Mio CHF, auf organischer Basis in Lokalwährungen waren es gar +9,2%. Diese Zunahme liege weit über der Entwicklung des Gesamtschokolademarkts, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die meisten Schokolademärkte hätten eine verhaltene wertmässige Steigerung verzeichnet, volumenmässig jedoch insbesondere in Europa und in den USA stagniert. Der Wettbewerb spiele sich dabei nach wie vor “sehr stark über den Preis” ab.
Das operative Ergebnis (EBIT) lag bei 33,9 Mio CHF (VJ 24,1 Mio vor bzw. 1,9 Mio nach Sonderaufwendungen), der Halbjahresgewinn bei 24,8 (2,7) Mio CHF. Die positive Entwicklung beim EBIT sei das Resultat der in den letzten 18 Monaten umgesetzten Rationalisierungs- und Effizienzsteigerungsmassnahmen in allen Bereichen, heisst es.
Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) vor allem auf EBIT- und Reingewinn-Stufe deutlich übertroffen. Diese hatten eine Umsatz von 1’046 Mio, einen EBIT von 24,7 Mio sowie einen Halbjahresgewinn von 19,3 Mio CHF prognostiziert.
Das Wachstum wurde laut Mitteilung hauptsächlich von Volumensteigerungen, Produktmix-Optimierungen sowie der Lancierung neuer Angebote getragen. Angesichts der noch immer unsicheren Wirtschaftslage seien Preisanpassungen wegen steigender Kakao-Preise bisher “nur zurückhaltend und punktuell” vorgenommen worden. Auch in Zukunft sollen die Rohstoffkosten “so weit wie möglich mit Effizienzsteigerungen und Kostenmanagement” kompensiert werden. Preiserhöhungen werden demnach “hauptsächlich von der Inflations- und Währungslage der verschiedenen Länder” abhängig gemacht.
Am erzielten Wachstum waren den Angaben zufolge alle Tochtergesellschaften und Regionen beteiligt. Lindt konnte entsprechend “in allen Märkten wiederum Marktanteile hinzugewinnen”. Zweistellige Zuwachsraten wurden in Nordamerika erzielt. In Europa verzeichneten sämtliche Länder, insbesondere Grossbritannien, Frankreich und Schweden, “erfreuliche Fortschritte”.
Auch in Italien habe sich der Absatz deutlich verbessert, und im Heimmarkt Schweiz seien die Vorjahreszahlen ebenfalls übertroffen worden. Die Exporttätigkeit nach Asien, in den Mittleren Osten und nach Lateinamerika, wie auch das Duty-Free/Travel-Retail-Geschäft verliefen “sehr erfreulich”.
Das Unternehmen zeigt sich denn auch recht optimistisch für die weitere Zukunft und hält an den im März 2010 bekannt gegebenen Umsatz- und Gewinnvorgaben für das Gesamtjahr 2010 fest. Dementsprechend wird ein organisches Wachstum von 5 bis 7% respektive ein operatives Ergebnis von 300 bis 340 Mio CHF erwartet.
Schwerpunkt bleibe die Stärkung der Marke und der Gewinn von Marktanteilen. Man baue vor dem Hintergrund einer sich zwar erholenden, jedoch noch nicht nachhaltig gefestigten Konjunkturlage und nach wie vor volatiler Rahmenbedingungen im Rohstoff- und Währungssektor weiterhin auf die “bewährte Premium-Strategie”, heisst es.
Ab 2011 strebt Lindt, wie es im Halbjahresbericht heisst, die Rückkehr zu den langfristigen strategischen Zielgrössen an, dies unter der Annahme, dass sich die Konsumentenstimmung weiter langsam verbessert und die Rohstoffpreise unverändert volatil bleiben. Entsprechend erwartet Lindt aus heutiger Sicht nächstes Jahr eine Umsatzsteigerung von 6 bis 8 % und ein Plus beim Betriebsgewinn von 8 bis 10%.
uh/gab

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