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LUKB 2009 mit anhaltendem Kundenwachstum – Gewinn leicht gesunken (Zus)

Luzern (awp) – Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) hat 2009 noch einmal mehr Kunden gewinnen können als 2008: Insgesamt konnte die Bank die Kundenzahl um 19’000 (VJ +18’000) auf neu 312’000 Kunden erhöhen. Der Gewinn sank 2009 allerdings leicht unter das Vorjahresniveau. Hauptgrund ist ein starker Rückgang der Kommissionserträge, nachdem die Kunden an den Finanzmärkten weiter an der Seitenlinie verharrten.
Der Bruttogewinn der Kantonalbank ging insgesamt um 4,9% auf 232,3 Mio CHF zurück. Der Konzerngewinn verringerte sich um 1,8% auf 140,7 Mio CHF. Trotz dem Gewinnrückgang will die Bank ihren Aktionären eine erhöhte Dividende von 11,00 (VJ 10,00) CHF ausschütten.
AUFHELLUNG BEI ZINSMARGEN
Im Zinsengeschäft legte die Bank trotz einer starken Ausweitung der Hypotheken um 1,1% auf 315,2 Mio CHF zu. Die Bank habe die Festhypotheken systematisch abgesichert, was das Zinsergebnis belaste, sagte Finanzchef Marcel Hurschler. Beim Kommissionserfolg betrug der Rückgang 15,6% auf 97 Mio CHF. Immerhin beobachtete Hurschler eine Volumensteigerung im vierten Quartal. Im Handelsgeschäft resultierte ein Rückgang um 10,8% auf 30,0 Mio CHF.
Der Geschäftsaufwand nahm trotz des starken Kundenzuwachses nur moderat um 0,6% zu. Der Anstieg war vor allem auf einen höheren Mitarbeiterbestand zurückzuführen. Die Cost Income-Ratio verschlechterte sich leicht auf 48,8%. Für Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste hat die Bank einen Aufwand von 19,9 (VJ 22,8) Mio CHF zurückgestellt. Darin seien 6 Mio CHF für latente Ausfallrisiken vorhanden.
INSTITUTIONELLE KUNDEN WIEDER ABGEWANDERT
Die Ausleihungen an Kunden nahmen um 6,9% auf 19,25 Mrd CHF zu, wobei der Anstieg fast vollständig auf Hypothekarkredite zurückzuführen war. Der Kanton Luzern habe dank der guten Verkehrsanbindungen und noch recht günstigen Lebenskosten einen sehr dynamischen Immobilienmarkt, sagte Kobler.
Die verwalteten Kundenvermögen erhöhten sich um 1,2 Mrd CHF auf 26,0 Mrd CHF. Das gesamte Wachstum war auf natürliche Personen zurückzuführen. Institutionelle Kunden, die ihr Geld während der Finanzkrise zur Kantonalbank gebracht hatten, zogen dagegen in grossem Umfang wieder Gelder ab. Das Nettoneugeld fiel mit -63 Mio CHF sogar leicht negativ aus.
KONZENTRATION AUF ONSHORE-GESCHÄFT
In ihrem Private Banking-Bereich blieb auch für die LUKB der Druck ausländischer Steuerbehörden nicht unbemerkt. So wurden von den Geldern italienischer Kunden in der Tessiner Niederlassung im letzten Jahr rund 20% abgezogen, wie Kobler sagte. Insgesamt seien Offshore-Gelder für die Luzerner Kantonalbank generell kein grosses Thema. Allerdings gebe es bei den Kunden der Tochtergesellschaft Adler Privatbank, die ursprünglich eine Offshore-Bank war, derzeit einige Verunsicherung, räumte der LUKB-CEO ein.
Für die LUKB werde das Offshore-Geschäft in Zukunft sicherlich weiter an Bedeutung verlieren, sagte Kobler: «Wir konzentrieren uns klar auf das Schweizer Onshore-Geschäft.» Das Ziel der Bank, im Private Banking-Bereich rund 40% der Erträge zu erwirtschaften, will er dennoch nicht in Frage stellen. Kein Thema sei es für die LUKB aber, analog zu anderen Kantonalbanken Niederlassungen im Ausland zu eröffnen, betonte der CEO.
GEWINN 2010 IM RAHMEN DES VORJAHRES
Für das laufende Geschäftsjahr 2010 gab sich die LUKB-Führung vor den Medien zurückhaltend. Den Jahresgewinn erwartet Kobler «im Rahmen des Ergebnisses von 2009», sofern sich keine plötzlichen und fundamentalen Veränderungen im konjunkturellen Umfeld abzeichnen.
An der Börse wurde das Jahresergebnis freundlich kommentiert. Auf Stufe Bruttogewinn habe die LUKB seine Erwartungen übertreffen können, schreibt ZKB-Analyst Andreas Venditti. Auch der Analyst der Bank Vontobel gab sich von den Rückstellungen etwas überrascht, allerdings gebe dies noch keinen Anlass zur Sorge. Die LUKB-Aktie verliert an der Börse um 14.50 Uhr 0,8% auf 285 CHF, nachdem sie am Mittag noch im Plus gelegen hatte.
tp/mk

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