Makkaroni und Polenta
Die Zentralschweiz isst schon seit Jahrhunderten international. Säumer, Söldner und Ordensleute brachten schon früh feine ausländische Speisen in die derbe Alpenwelt, wie eine neue Ausstellung im Forum der Schweizer Geschichte in Schwyz zeigt.
«Makkaroni und Polenta. So isst die Innerschweiz» gibt bis am 28. Oktober 2001 Auskunft über den «kulinarischen Knotenpunkt der alten Schweiz». Südliche Köstlichkeiten seien dort mit allemanisch Währschaftem verschmolzen, schreibt das Museum zur Eröffnung.
Bekanntestes Beispiel sind die «Älplermageroone». Pasta aus Italien werden dazu mit Kartoffeln aus dem Norden vermengt. Vielerorts wird die Speise noch mit Bergkäse angereichert.
Verschiedenste Einflüsse
Viele haben zum international geprägten Speisezettel der Innerschweiz beigetragen. So brachten Säumer und Händler mit ihren Gäulen und Maultieren schon im Mittelalter Reis oder Kastanien über den Gotthard in die Deutschschweiz.
Auch die Reisläufer verbreiteten neue Esssitten. Die Innerschweizer Kriegsherren, die in fremden Diensten mit dem Adel diniert hatten, machten die herrschaftliche Küche von Mailand oder Savoyen in ihrer Heimat bekannt. Selbst fastende Ordensleute sorgten für eine Bereicherung des Essens. So wurden Schnecken und Seevögel zu «gottgefälligen» Speisen verarbeitet.
Seit dem 19. Jahrhundert brachten italienische Gastarbeiter neue Spezialitäten in die Innerschweiz, etwa beim Bau des Gotthard-Eisenbahntunnels. Auch der Tourismus der Belle Epoque in Luzern hinterliess seine kulinarischen Spuren.
Die Ausstellung will nach Angaben der Organisatoren zeigen, dass auch die Küche ein Spiegel der Gesellschaft ist. Neben der Theorie kommt auch die Praxis nicht zu kurz. So werden Kostproben angeboten und in Rahmenveranstaltungen ganze Menüs angeboten.
swissinfo und Agenturen
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