Max brütet und sendet
Der Storch Max ist der wohl am besten überwachte frei lebende Storch. Seine Wanderungen sind fast lückenlos dokumentiert. Jetzt brütet er zum ersten Mal.
Max war im Mai 1999 in einem Horst in Avenches (Kanton Waadt) geschlüpft. Er wurde dort mit einem Sender ausgestattet. Max ist deshalb der erste Storch, dessen Reisen vom Geburtsort bis zum ersten Brutversuch fast lückenlos dokumentiert sind. Noch nie gelang es, von einem Jungstorch eine derart lange Zeit Signale zu empfangen.
Dreimal zog Max nach Nordafrika, um zu überwintern. Dreimal kehrte er im Sommer nach Europa zurück. Seine Zugsroute kann im Internet verfolgt werden.
Zu Ehren von Storchenvater Blösch
Zur Zeit brütet Max bei Salem in Deutschland, etwa 15 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt. Abwechselnd mit seiner Partnerin betreut er das Gelege.
Max hat seinen Namen vom Schweizer “Storchenvater” Max Blösch. Der Weissstorch war Ende der 40er Jahre in der Schweiz ausgestorben. Heute gibt es wieder rund 140 Paare.
1948 gründete Max Blösch in Altreu im Kanton Solothurn eine Storchensiedlung mit Störchen aus Strassburg. Damit wollte Blösch die Störche in der Schweiz wieder ansiedeln.
Blösch starb 1997, seine Siedlung lebt weiter, und Altreu, an der Aare gelegen, ist zu einem beliebten Ausflugsziel geworden.
S.O.S.-Storch
Obwohl der Storch wieder in der Schweiz brütet, ist sein Überleben langfristig nicht gesichert. Nur rund 10% der in der Schweiz geborenen Jungvögel kehren nach der Überwinterung wieder hierher zurück.
Die Grunde dafür sind vielfältig: Hochspannungsleitungen, Verletzungen und Vergiftungen bei der Nahrungssuche, Intensivlandwirtschaft, Bejagung etc.
Über den Einfluss der verschiedenen Faktoren gibt es bis jetzt nur Vermutungen. Das Projekt S.O.S.-Storch will nun diese Wissenslücke schliessen. Weitere Störche werden mit Sendern versehen, welche die Daten an Forschungssatelliten übermitteln.
swissinfo und Agenturen
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