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Mehr Geld für Bildung aufgewendet

Mehr Geld in Bildung - die Hochschulen profitierten jedoch unterdurchschnittlich. swissinfo.ch

Schluss mit immer weniger in Bildung investieren: Eine neue Statistik zeigt, dass Bund, Kantone und Gemeinden 1998 erstmals seit 1992 wieder mehr Geld in die Bildung investiert haben. Grösster Budgetposten bleibt aber die soziale Wohlfahrt.

Die Bildung stellt nicht mehr den grössten Posten im Budget der öffentlichen Hand dar. Seit 1996 fällt die soziale Wohlfahrt mit rund 20 Prozent am stärksten ins Gewicht. Die Aufwendungen in diesem Bereich haben sich zwischen 1990 und 1998 mehr als verdoppelt.

Bund, Kantone und Gemeinden gaben 1998 insgesamt 21 Mrd. Franken für die Bildung aus. Das sind 17,5 Prozent der Ausgaben der öffentlichen Hand oder 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr, wie aus einer am Freitag (09.03.) publizierten Analyse des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervorgeht.

Mehr Geld von Gemeinden und vom Bund

Diese Steigerung erklärt das BFS zum einen durch höhere Ausgaben der Gemeinden. Zum anderen hätten die Bundesbeiträge nach einer rasanten Talfahrt zwischen 1997 und 1998 erneut zugelegt. Die Rezession der frühen 90er Jahre hatte die Bildungs-Ausgaben ab 1992 stagnieren lassen – trotz gestiegener Schüler- und
Studierendenzahlen.

Das Wachstum der Bildungsausgaben folgt deshalb mit einigen Jahren Verspätung auf dasjenige des Bruttoinlandprodukts, das bereits ab 1994 angestiegen war.

Finanzspritze für Fachhochschulen

Viel Geld wurde in der zweiten Hälfte der 90er Jahre in die Errichtung von Fachhochschulen gesteckt. Die öffentlichen Ausgaben für die höhere Berufsbildung nahmen seit 1990 um 75 Prozent zu.

Hochschulen unterdurchschnittlich

Hingegen stiegen die Ausgaben für die Universitäten und Technischen Hochschulen zwischen 1995 und 1998 nur gering (plus 3 Prozent), während die Studierenden-Zahlen um 5 Prozent zulegten.

Ein Auf und Ab gab es bei den Berufslehren: Anfangs der 90er Jahre nahmen die Ausgaben für die berufliche Grundausbildung noch um 11 Prozent zu – trotz sinkender Lehrlingszahlen. 1995 setzte eine Talfahrt ein (-6 Prozent bis 1998), während sich die Zahl der Lehrlinge stabilisierte.


Obligatorische Schulzeit kostet rund 100’000 Franken

Die Ausbildung eines Kindes während der obligatorischen Schulzeit kostet die öffentliche Hand schätzungsweise 100’000 Franken. Bis zur Maturität kommen weitere 75’000 Franken dazu.

Laut Bundesamt für Statistik (BFS) betrugen 1998 die laufenden Ausgaben pro Jahr und Schulkind 5’000 Franken in der Vorschule, 10’000 Franken in der Primarschule, 13’800 Franken auf der Sekundarstufe I und 21’400 Franken in einer Maturitäts-Schule.

swissinfo und Agenturen

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