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Mehr Montesinos-Schwarzgeld in der Schweiz

Der ehemalige peruanische Geheimdienstchef bei seiner Verhaftung. Keystone Archive

Auf Schweizer Konten liegt mehr gewaschenes Geld aus Peru als bislang bekannt.

Wie die Zürcher Bezirksanwältin Cornelia Cova am Dienstag sagte, sind in der Schweiz insgesamt 115 Mio. US-Dollar gesperrt worden, die der ehemalige peruanische Geheimdienstchef Alberto Montesinos und seine weitere Entourage betreffen. Als die Züricher Bezirksanwaltschaft im November 2000 erste Konten auf Banken in Zürich sperren ließ, war noch von 70 Mio. die Rede gewesen.

Die peruanische Staatsanwältin Jimena Cayo übergab am Dienstag der Zürcher Bezirksanwaltschaft Dokumente, die Ex-Armeechef Nicolas Hermoza Geldwäsche nachweisen sollen. “Die Dokumente beweisen, dass Hermoza rund 21 Mio. US-Dollar (24 Mio. Euro) unterschlagen und auf Banken in der Schweiz versteckt hat”, sagte Jimena Cayo. Das Geld stamme nachweislich aus Korruptionsdelikten und Waffengeschäften.

Rechtshilfegesuch an die Schweiz

Cayo traf in Zürich mit Bezirksanwältin Cova zusammen, die bereits seit November 2000 wegen Geldwäsche im Fall Montesinos ermittelt. Die peruanische Staatsanwältin stellte ein Rechtshilfegesuch zur Herausgabe der Vermögenswerte von Hermoza.

Ermittlungen abgeschlossen

Die Ermittlungen seien inzwischen abgeschlossen und alle Gelder eingefroren, sowohl auf ausländischen wie auf Schweizer Banken, sagte Cova. Der Verdacht auf Korruption und Geldwäscherei habe sich dabei erhärtet.

Schon früher waren auf der UBS und der Bank Leu drei direkt Montesinos zuzurechnende Konten saldiert worden.

Ziemlich sicher noch in diesem Jahr werde die Schweiz einen ersten Teil der gesperrten Gelder an Peru zurückgeben können, sagte die Zürcher Bezirksanwältin.

Sollte das in der Schweiz gewaschene Geld je nach Peru gelangen, will man es dort laut der peruanischen Staatsanwältin Cayo in den Anti-Korruptionsfonds geben. Die Gespräche mit den Zürcher Behörden stimmten sie zuversichtlich, sagte sie.

swissinfo und Agenturen

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