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Meyer Burger H1: Umsatzsprung – Reingewinn fast verdoppelt (AF)

(Mit weiteren Angaben zum Geschäftsverlauf und zum syndizierten Kredit)
Baar (awp) – Die Meyer Burger Technology AG hat im ersten Halbjahr 2010 den Umsatz deutlich gesteigert und dabei sowohl organisch als auch durch Akquisitionen zugelegt. Die Gewinnzahlen kletterten überproportional. Zuversichtlich stimmt die Gesellschaft, dass sich die Finanzierungssituation von verschiedenen Grossprojekten in der Solarbranche wieder normalisiert hat. Der Ausblick fällt entsprechend positiv aus.
Von Januar bis Juni stieg der Umsatz um 67% auf 356,9 Mio CHF. Davon waren 36% auf organisches und 31% auf fusions- bzw. akquisitionsbedingtes Wachstum zurückzuführen. 71% des Umsates stammten von Kunden in Asien, 22% entfielen auf europäische Kunden und 7% auf Kunden in den USA, wie der Anbieter von Systemen und Produktionsanlagen für die Photovoltaik am Dienstag mitteilte.
Der EBITDA sprang um 166% auf 64,6 Mio und der EBIT um 161% auf 34,4 Mio CHF. Die EBIT-Marge kletterte entsprechend auf 9,6 (6,2)%. Der Reingewinn verdoppelte sich nahezu auf 23,6 Mio CHF.
Meyer Burger hat die Erwartungen der Analysten ge- bzw. übertroffen. Diese hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Umsatz von 301,0 Mio CHF, einen EBIT von 26,1 Mio CHF und einen Reingewinn von 23,1 Mio CHF prognostiziert.
Im ersten Semester kam es zu Zukäufen, entsprechend ist der Konsolidierungskreis nicht vergleichbar mit dem Vorjahr. So fusionierte Meyer Burger mit der ebenfalls in der Solarindustrie tätigen 3S Industries, um weitere Technologieschritte in der Wertschöpfungskette der Photovoltaik abzudecken. Auch übernahm die Gesellschaft die restlichen 34% an der deutschen Hennecke Systems.
Meyer Burger konnte neue Grossaufträge gewinnen. Das Unternehmen verzeichnete im Berichtszeitraum ein Volumen an neu erteilten Aufträgen von 590,1 Mio CHF. Der Auftragsbestand lag per Ende Juni bei 770,0 Mio CHF.
Die Bilanzsumme betrug per Ende Juni 916,3 Mio CHF und die flüssigen Mittel 164,8 Mio CHF. Das Eigenkapital belief sich auf 574,5 Mio CHF bei einer Eigenkapitalquote von 62,7%.
Die Gesellschaft wird einen Anteil von 20 Mio USD ihres 2009 vereinbarten Syndikatkredits per Ende September frühzeitig zurückzahlen, und zwar zu 100% aus den bestehenden flüssigen Mitteln. Die Akquisitionskreditlinie lag bei insgesamt 50 Mio CHF und 29,2 Mio CHF wurden auf Ende Juni abgelöst. Der restliche syndizierte Betriebsmittelkredit von 80 Mio CHF bleibt weiterhin bestehen, davon sind per Ende Juni 32,8 Mio CHF bezogen.
Die Integration von 3S verläuft laut Mitteilung planmässig und soll gegen Ende 2010 weitgehend abgeschlossen sein. Während der ersten Jahreshälfte ging es vor allem um die Verschmelzung des Service- und Vertriebsnetzes und um einen einheitlichen Markenauftritt der verschiedenen Technologien der Gruppe. Erste Vertriebserfolge konnten demnach in China verbucht werden.
Cross-Selling Aktivitäten führten zu gemeinsamen Kundenaufträgen. Die Diamantdraht-Technologie werde weiterentwickelt und es liefen verschiedene Tests auf Kundeninstallationen, vorwiegend in Europa und den USA, so Meyer Burger. Durch den Einsatz von Diamantdraht in Trenn- und Drahtsägen könnten die Solarzellen-Hersteller eine weitere signifikante Reduktion der Herstellkosten erzielen – entsprechend intensiv werde die Entwicklung in diesem Bereich vorangetrieben.
Generell bleibe es schwierig, die mittelfristigen Auswirkungen der hohen Staatsdefizite, turbulenten Wechselkursentwicklungen und der Verteuerung einzelner Rohstoffe auf die konjunkturelle Situation klar einzuschätzen, hiess es zum Ausblick. Aus heutiger Sicht scheine jedoch der Finanzierungsengpass bei den Solarzellen-Herstellern überwunden zu sein und verschiedene Kunden planten weitere Wachstumsschritte.
Für das Geschäftsjahr 2010 erwartet Meyer Burger aufgrund einiger Grossprojekte einen Nettoumsatz in der Grössenordnung von rund 730 Mio CHF und eine EBITDA Marge von 15 bis 17%. Langfristig bleibt das Unternehmen für die Solarbranche wie für das eigene Geschäft positiv gestimmt und geht in den kommenden Jahren von einem anhaltend kräftigen und nachhaltigen Wachstum aus.
cc/rt

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