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MORNING BRIEFING – International

FRANKFURT (awp international)
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AKTIEN
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DEUTSCHLAND: – VERLUSTE – Sorgen um eine Aberkennung der Topbonität der USA dürften den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag belasten. Die amerikanische Ratingagentur Moody’s drohte den USA am Mittwoche mit der Aberkennung der Bestnote «AAA» für US-Staatsanleihen. Grund ist der anhaltende politische Streit über die Erhöhung der US-Schuldengrenze. Damit sei die Gefahr, dass die USA zumindest kurzfristig ihre Zinsen auf aufgenommene Schulden nicht mehr zahlen könnten, zwar weiter gering, aber nicht mehr länger vernachlässigbar. IG Markets taxierte den Dax am Morgen bei 7.202 Punkten und damit um 0,91 Prozent unter dem Vortagesschlusskurs. Die Vorgaben sind ebenfalls schwach: Der Future auf den US Leitindex Dow Jones gab seit dem Xetra-Schluss am Vortag 1,20 Prozent ab und auch in Asien tendierten die Börsen schwach. Nach Ansicht eines Börsianers könnten im weiteren Handelsverlauf noch US-Konjunkturdaten wie die Einzelhandelsumsätze dem Markt weitere Impulse geben. Zudem legt JPMorgan vor US-Börsenstart noch Zahlen vor.
USA: – GEWINNE BRÖCKELN – Die US-Börsen haben am Mittwoch nach drei schwachen Handelstagen in Folge zur Erholung angesetzt. Allerdings schmolzen die Gewinne zum Handelsschluss wegen wieder aufkeimender Sorgen um eine bevorstehende Staatspleite deutlich ab. Anleger fürchten, es könnte misslingen, dass der US-Kongress die staatliche Schuldenobergrenze von 14,3 Billionen US-Dollar anheben wird. Damit droht den USA die Staatspleite.
JAPAN: – LEICHTE VERLUSTE – Der japanische Leitindex Nikkei 225 hat am Donnerstag etwas nachgegeben. Zuletzt verbuchte das Börsenbarometer einen Abschlag von 0,28 Prozent auf 9.935,69 Punkte. Händler nannten als Belastung die Drohung der Ratingagentur Moody’s, den USA wegen des Konfliktes um die Anhebung der Schuldengrenze die Topbonität abzuerkennen. Dies habe den Dollar gegenüber dem Yen geschwächt und entsprechend die Aussichten für die Exportwerte getrübt.
DAX 7.267,87 +1,31%
XDAX 7.223,63 +1,16%
EuroSTOXX 50 2.715,05 +0,80%
Stoxx50 2.537,44 +0,41%
DJIA 12.491,61 +0,36%
S&P 500 1.317,72 +0,31%
NASDAQ 100 2.352,43 +0,37%
Nikkei 225 9.935,69 -0,28%
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ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
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RENTEN: – WEITER FEST – Am deutschen Rentenmarkt rechnen Experten am Donnerstag mit einer abermals festen Tendenz. Die hohe Unsicherheit an den Märkten dürfte die Anleger in sichere Anlagen wie deutsche Staatstitel treiben, heisst es im Morgenkommentar der HSH Nordbank. Die Landesbank verweist auf die angedrohte Herabstufung der USA seitens Moody’s, das verschobene EU-Gipfeltreffen und die schwächelnde US-Konjunktur. Den richtungsweisenden Euro-Bund-Future sieht die Landesbank zwischen 127,45 und 129,35 Punkten.
Bund-Future 128,55 -0,35%
T-Note-Future 125,25 -0,07%
T-Bond-Future 126,97 -0,20%
DEVISEN: – GEWINNE – Der Kurs des Euro hat am Donnerstag weiter zugelegt und die Marke von 1,42 US-Dollar übersprungen. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,4210 Dollar. Die Schwäche des Dollar begründeten Händler mit der Drohung der Ratingagentur Moody’s, den Vereinigten Staaten wegen des Konfliktes um die Anhebung der Schuldengrenze die Topbonität abzuerkennen.
(Alle Kurse 7:15 Uhr)
Euro/USD 1,4210 -0,16%
USD/Yen 78,62 -0,01%
Euro/Yen 111,82 -0,17%
ROHÖL – VERLUSTE – Die Ölpreise haben am Donnerstag einen Teil ihrer starken Vortagsgewinne abgegeben. Ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im August kostete am Morgen 118,40 US-Dollar. Das waren 38 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 28 Cent auf 98,21 Dollar.
Die zuletzt schwächere Tendenz erklärten Händler überwiegend mit der abermaligen Drohung der Ratingagentur Moody’s in Richtung USA. Nach einer allgemeinen Drohung Anfang Juni konkretisierte die Agentur am späten Mittwochabend ihr Szenario. Sie setzte das erstklassige «Aaa»-Rating der USA auf «Review» – eine Herabstufung wird also geprüft. Ausschlaggebend für die Warnung ist der politische Streit um die Anhebung der Schuldengrenze. Die USA sind der weltweit grösste Ölverbraucher.
WTI (NYMEX) 98,21 -0,28 USD (7:15 Uhr)
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TOP-UMSTUFUNGEN / AKTIEN
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– HÄNDLER: BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR COMMERZBANK AUF 2,60 (5,00) EUR
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PRESSESCHAU
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– Deutsche-Bank-Aufseher unterstützen Ackermann-Wechsel in Aufsichtsrat; HB, S. 1 und 30
– RWE verkauft Stromnetz an Investorengruppe; HB, S. 4; FTD, S. 5
– Amazon hat Tablet-Computer bald fertig; WSJE, S. 21
– IG Metall fordert mehr Vollzeitjobs für Frauen; HB, S. 14
– Nokia und Siemens erwägen Teil-Börsengang ihres Gemeinschaftsunternehmens Nokia Siemens Networks (NSN), FT S. 16;
– Griechischer Ministerpräsident fordert rasche Hilfen und Ende der Unsicherheit, FTD S. 1
– Gesundheitsminister will sich nicht mehr von Pharmalobby beraten lassen, HB, S. 14
– Leoni nimmt Asien ins Visier; HB, S. 22
– Eon verkauft Stadtwerke Duisburg; Rheinische Post
– Commerzbank-Chefvolkswirt nimmt Ratingagenturen in Schutz; Passauer Neue Presse
– Standard & Poor’s-Deutschlandchef: Wir sind nicht politisch motiviert; Bild, S. 2
– Prodi wirft Europa Versagen bei Bewältigung der Schuldenkrise vor; Welt, S. 10
– Franklin-Templeton-Manager: Griechische Krise wird zu hoch gehängt; FAZ, S. 19
– «Der Finanzplatz wird geschwächt»; Interview mit dem Deutsche-Börse-Betriebsrat zur Fusion; BöZ, S. 5
– Europa hat bei Griechenland zu lange nichts unternommen; Interview mit der spanischen Wirtschafts- und Finanzministerin; SZ, S. 18
– HWWI-Ökonom verlangt von Deutschland Garantie für alle Euro-Länder; Weser-Kurier
/la

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