Der Schauplatz des Dramas, die 1800 Meter hohe Nordwand des Eigers (3970 m). Winkler
Am. 3. August 1957 steigen die Italiener Claudio Corti und Stefano Longhi in die Wand ein, zwei Tage später die Deutschen Günther Nothdurft und Franz Mayer. Die zwei Seilschaften geraten in Schwierigkeiten und klettern gemeinsam weiter. Medien und Schaulustige drängen sich auf der Kleinen Scheidegg und verfolgen das dramatische Geschehen am Berg. Winkler
Die Seilschaft gerät immer mehr in Schwierigkeiten. Internationale Bergsteiger erwägen eine Rettung, Einheimische äussern sich skeptisch. Am 9. August stürzt Longhi ins Seil und kann von seinen Gefährten nicht gerettet werden. Er verbleibt in der Wand. Wenig später wird Corti von einem Stein getroffen. Die Deutschen klettern weiter, um Hilfe zu holen. Winkler
Ein 50-köpfiges internationales Rettungsteam nimmt am 10. August den beschwerlichen Aufstieg in Angriff. Die Bergung soll vom Gipfel aus erfolgen. Winkler
Auf dem Gipfel graben die Retter Depots fürs Material und Biwakhöhlen für die Mannschaften. Winkler
Nach einer Abseilfahrt von 300 m wird Corti am 11. August von einem Retter geborgen und in kräftezehrendem Aufstieg zum Gipfel gebracht. Zum ersten Mal wird ein Alpinist lebend aus der Wand gerettet, dank einer beispiellosen internationalen Zusammenarbeit. Winkler
Ein weiterer Retter wird abgeseilt. Longhi ist seit drei Tagen und zwei Nächten in der Wand. Das Wetter schlägt um, die Rettung wird verschoben. Auf die Durchhalteparolen der Retter "Veniamo domani" (Wir kommen morgen) antwortet der verzweifelte Italiener: "Fam, frecc" (Hunger, kalt). Longhi stirbt in der folgenden Nacht. Seine Leiche hängt noch zwei Jahre in der Wand. Von den zwei Deutschen fehlt jede Spur. Winkler
Während einer Pause im Abstieg erhält Corti, der tagelang ohne Proviant in der Wand ausharrte, eine Stärkung. Winkler
Schwierige Abseilarbeit in einer steilen Felspartie. Winkler
Italienische Bauarbeiter, die bei der Jungfraubahn beschäftigt sind, freuen sich über die geglückte Rettung ihres Landsmannes. Winkler
Corti mit dem Bild seines verunglückten Eiger-Gefährten Longhi. Absurde Unterstellungen in der Presse, er trage die Schuld am Tod seines Freundes und habe womöglich auch mit dem Verschwinden der beiden Deutschen etwas zu tun, belasten ihn sehr. Winkler
Die Leichen von Nothdurft und Mayer werden am 22. September 1961 auf der Abstiegsroute der Eigerwestflanke gefunden. Somit ist bewiesen, dass Corti mit dem Tod der beiden Deutschen nichts zu tun hatte. Winkler
Wenige Bergunfälle haben die Öffentlichkeit derart aufgerüttelt wie die Tragödie an der Eigernordwand im Sommer 1957. Drei Alpinisten verloren dabei ihr Leben. Ein einziger konnte, dank einer spektakulären Rettungsaktion von 50 internationalen Bergsteigern, lebend gerettet werden.
Dieser Inhalt wurde am 24. Juli 2013 - 11:00 publiziert
Daniel Anker und Rainer Rettner schildern und kommentieren das damalige Medienereignis im Bildband "Corti-Drama" (AS-Verlag, 2007), begleitet von Albert Winklers grossartigen Fotos.
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