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Tödlicher Schuss facht Debatte um Jagdunfälle erneut an

In Frankreich hat kürzlich ein Jäger versehentlich einen Radfahrer erschossen. Dieser jüngste tödliche Vorfall führte in Frankreich zu einem Aufflammen der Kontroverse über Jagdunfälle. Auch in der benachbarten Schweiz weckt dieses Drama Emotionen und Reaktionen. (RTS/swissinfo.ch)

Mitte Oktober hat in Frankreich ein junger Jäger einen Mountainbiker erschossen, weil er ihn mit einem Hirsch verwechselt hatte. Die Tragödie ereignete sich in Hochsavoyen, unweit der Schweizer Grenze.

In Frankreich fachte dieser Unfall die Kontroverse über eine Aktivität, die jedes Jahr Opfer fordert, wieder auf. Für die Saison 2017-2018 meldete das Nationale Amt für Jagd und Wildtiere FrankreichsExterner Link 113 Unfälle, darunter 13 Todesfälle (drei der Todesfälle betrafen Nicht-Jäger).

Auch in der Schweiz ist die Jagd sehr beliebt: Laut Jagd SchweizExterner Link gibt es 30’000 aktive Jäger, darunter etwa 1500 Frauen. Die französische Tragödie führte daher auch hierzulande zu Reaktionen.

In der Schweiz liegt die JagdExterner Link in der Kompetenz der Kantone. Wer jagen will, braucht einen kantonalen Jagdschein. Eigener Grundbesitz berechtigt nicht dazu, auf seinem Land jagen zu dürfen. Die Kantone setzen die Quoten fest, die geschossen werden dürfen, und regeln so ihren Wildtierbestand.

Die Jagd ist in allen Kantonen erlaubt, mit Ausnahme von Genf, wo sie 1973 verboten wurde. Dort wird die Regulierung des Wildtierbestands Profis überlassen. Letzten Monat lehnten 84% des Zürcher Stimmvolks eine Volksinitiative ab, die dasselbe für den Kanton Zürich forderte.

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