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Schweizer Instrumente erleben zweiten Frühling in Mexiko

Jorge Viladoms, ein mexikanischer Pianist und Musikprofessor am Konservatorium Lausanne, hätte seine Jugend ganz einfach hinter sich lassen können. Stattdessen inspirierte ihn sein Leben in der Schweiz dazu, die Musik in sein Heimatland zu bringen.

Ein Nachmittag im Spätsommer. Der kleine, aber sehr helle Klassenraum des Konservatoriums in Lausanne ist erfüllt von den beruhigenden Klängen des Intermezzos von Manuel María Ponce. Am Klavier sitzt Jorge ViladomsExterner Link.

Der 35-Jährige blickt bereits auf eine schillernde Karriere zurück, obwohl er erst im Alter von 15 Jahren Piano zu spielen begann. Seit jenem ersten Moment, als er nach dem Tod seines Vaters als Akt der Katharsis spielte, liess er die Musik nie mehr aus seinem Leben. Eine zufällige Begegnung brachte ihn mit 18 Jahren an die Musikschule in der Südwestschweiz, an der er heute unterrichtet.

Aber so etwas wie Glück gibt es nicht, wenn es nicht erschaffen und geteilt wird. Mit 26 Jahren wurde Viladoms der jüngste Professor für Klavier der Schule. Durch seine Stiftung “Crescendo con la Música” begann er sofort, seine Leidenschaft für die Musik zwischen der Schweiz und Hunderten von Kindern, die in Mexiko eine musikalische Ausbildung erhalten wollten, zu verknüpfen.

Dank weiterer Helferinnen und Helfer arbeitet diese Stiftung nun auch mit Kenia zusammen. “Wir haben ein Ausbildungskonzept erstellt, das sich anpassen lässt”, erklärt er begeistert im Gespräch mit SWI swissinfo.ch. 

Er fügt an, dass seine Erfahrungen des Alltags in der Schweiz, “wo es eine unglaubliche staatsbürgerliche Mentalität gibt”, zu seinem Drang beigetragen haben, benachteiligten Kindern zu helfen, die Tausende von Kilometern entfernt leben.

(Übertragung aus dem Englischen: Christian Raaflaub)

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