"Der Einsatz war eine gelungene Sache"
David Bösch hat von Februar bis Juli 2012 im Berufsbildungszentrum Liweitari in Benin, Westafrika, gearbeitet. Der 25-jährige Elektromonteur aus dem Kanton St. Gallen verrichtete Unterhaltsarbeiten und bildete Lehrlinge aus. All das hat er fotografisch dokumentiert.
Dieser Inhalt wurde am 28. Februar 2013 - 11:14 publiziertDass er in Benin landete, war Zufall. Nach der Rekrutenschule und einem Wiederholungskurs sah er keinen Sinn mehr, weiter Militärdienst zu leisten. Er entschied sich für den Zivildienst und fand nach längerem Suchen einen geeigneten Einsatzbetrieb in der Kleinstadt Natitingou: In der dortigen Ausbildungsstätte CFL Liweitari, einem kleinen Schweizer Hilfswerk christlicher Ausrichtung, konnte der gelernte Elektriker mithelfen und anpacken.
"Das Arbeiten war nicht einfach. Gutes und geeignetes Material zu beschaffen, war mühsam, vieles war nicht erhältlich, und man musste improvisieren. Zudem fehlte es oft an Pünktlichkeit - das sind wir uns nicht gewohnt."
Im CFL, das vom Schweizer Heinrich Roth geleitet wird, werden Mechaniker und Maurer gemäss dem dualen Schweizer System ausgebildet. Dieses vereint praktische Ausbildung in einem Betrieb und Theorieunterricht.
Während David Böschs Einsatz waren es 14 Lehrlinge. "Sie lebten in sehr bescheidenen Unterkünften, zu sechst in einem Zimmer, und hatten praktisch keine Privatsphäre." Bösch selber wohnte beim Ehepaar Roth rund 4 km von seinem Arbeitsplatz entfernt.
Zu den Aufgaben des "Zivis" gehörte die Ausbildung des Betriebselektrikers, ab und zu gab er auch Theorieunterricht. "Das war schwierig. Die Lehrlinge verstanden zum Teil das Dezimalsystem nicht, zudem war die Sprache ein Hindernis. Sie sprechen ein afrikanisches Französisch, das ich nicht immer verstand."
Am Anfang hatte der junge St. Galler Mühe, sich ans heisse Klima zu gewöhnen. Kein Wunder, denn der Temperaturunterschied zur Schweiz betrug 50 Grad. "Drei Monate lang habe ich keine einzige Nacht durchgeschlafen, trotz Ventilator. Später übernachtete ich im Freien, das war besser." Ende April wurde es dank der Regenzeit etwas kühler.
Trotz all dieser Schwierigkeiten war es eine lehrreiche und schöne Zeit für Bösch. Er wurde von den Leuten akzeptiert und geschätzt, war integriert und lernte, wie man "mit wenig leben und trotzdem glücklich sein kann".
Zur Zeit arbeitet David Bösch als Elektrosupervisor für eine Schweizer Firma in Beira, Moçambique. "Ohne meinen Zivildiensteinsatz wäre ich wohl kaum beruflich nach Afrika gegangen." (Fotos: David Bösch, Text: Gaby Ochsenbein, swissinfo.ch)
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