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Nationalrat: Gesundheitskosten eindämmen

Die grosse Kammer des Parlaments will die Explosion im Gesundheitswesen ohne Praxisgebühr eindämmen. Unter anderem setzt sie auf die Verteuerung direkter Spezialisten-Konsultationen, eine längere Verpflichtung bei Wahlfranchisen und Telefonberatung.

Auf zusätzliche Mittel für die Prämienverbilligung (200 Mio. Franken) verzichtet der Nationalrat hingegen.

Dass angesichts des massiven Prämienwachstums dringliche Massnahmen zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen nötig sind, war im Nationalrat am Mittwoch kaum bestritten.

Das Parlament sei mitschuldig an dieser Entwicklung, und das Volk erwarte Lösungen, hiess es. So trat der Rat denn auch fast geschlossen auf das Massnahmenpaket des Bundesrats ein. Die auf drei Jahre befristeten Massnahmen betreffen im wesentlichen den ambulanten Bereich und sollen laut Gesundheitsminister Pascal Couchepin vor allem das Verhalten und weniger das System ändern.

Klar abgelehnt wurde der wohl prominenteste Vorschlag im Paket – die Praxisgebühr von 30 Franken pro Arztbesuch. Die vorberatende Gesundheitskommission konnte aber ihren Alternativvorschlag für einen differenzierten Selbstbehalt durchsetzen.

Dieser soll vor allem den Gang zum Spezialisten ohne Überweisung durch den Hausarzt verteuern. Statt 10% der die Franchise übersteigenden Kosten soll der Selbstbehalt in diesem Fall 20% betragen.

Die gesamte Vorlage wurde schliesslich mit 113 zu 58 Stimmen verabschiedet und geht nun in den Ständerat.

swissinfo.ch und Agenturen

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